Am Landgericht Bamberg begann am Montag (11. März) der Prozess gegen neun Angeklagte. Diese stehen im Verdacht, meist Senioren durch Schockanrufe um mehrere hunderttausend Euro gebracht haben sollen!
Angeklagte sollen Teil eines aus Polen heraus agierenden Netzwerkes sein
Den Angeklagten (18 bis 30 Jahre alt) wird von Seiten der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, Teil eines aus Polen heraus agierenden professionellen Netzwerkes zu sein, das vorwiegend Senioren durch Schockanrufe verleitet haben soll, Bargeld oder andere Wertgegenstände zu übergeben.
Angeklagte sollen 330.000 erbeutet haben
Hierbei sollen die Festgenommen vorgetäuscht haben, dass ein naher Angehöriger der Angerufenen einen tödlichen Verkehrsunfall verursachte und es deshalb zu seiner Festnahme kam. Der jeweilige Anrufer, der sich als Polizist oder Staatsanwaltschaft ausgegeben haben soll, verlangte hierbei die Stellung einer Kaution, um eine Untersuchungshaft abzuwenden. Auf diesem Wege soll es den Angeklagten im Zeitraum von September 2022 bis zum in den November 2023 gelungen sein, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, ihre Opfer zu täuschen. Dabei verschafften sie sich Bargeld und Wertgegenstände im Gesamtwert von rund 330.000 Euro.
Festnahme bei vorgetäuschter Geldübergabe
Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Festnahme von zwei Angeklagten, die am 27. September 2022 einen Geschädigten in Bamberg auf die vorgenannte Weise kontaktierten. Dieser erkannte den Betrug und informierte die Polizei. Im Rahmen einer zum Schein durchgeführten Übergabe eines Geldbetrages in Höhe von 20.000 Euro wurden zwei Personen festgenommen.
Angeklagt in neun Fällen
Die Angeklagten müssen sich deshalb wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in Tateinheit mit Amtsanmaßung in bis zu neun Fällen vor dem Landgericht Bamberg verantworten. Es sind insgesamt 13 Verhandlungstage angesetzt. Laut Gerichtssprecher ist pro Fall eine Haftstrafe von sechs Monaten bis hin zu zehn Jahren möglich.