Ein „rollende Zeitbombe“ zogen Polizisten der Schwerlastkontrollgruppe der Coburger Autobahnpolizei am späten Donnerstagnachmittag (02. März) auf der A73 bei Lichtenfels aus dem Verkehr. Die Umzugsfahrt von Frankfurt am Main über Bamberg nach Berlin wurde gestoppt und untersagt, da Lkw samt Besatzung überhaupt nicht hätten auf der Autobahn unterwegs sein dürfen.
Lkw-Besatzung ohne die erforderlichen Führerscheine
Wie die Polizei berichtete, zeigte der Fahrer bei der Kontrolle einen georgischen Führerschein vor, der mittels Tintenstrahldrucker um die erforderliche Fahrerlaubnisklasse C erweitert war. Der Beifahrer wies sich zwar mit Personalausweis und Führerschein aus. Diese bulgarischen Dokumente stellten sich bei einer intensiven Überprüfung allerdings als Fälschungen heraus. So handelte es sich bei dem Beifahrer um einen türkischen Staatsangehörigen, der in Deutschland bereits um Asyl bat, aber das Verfahren nicht abwarten wollte. In der Schlafkabine des Lkw versteckte sich zudem der türkisch-stämmige Inhaber des Berliner Umzugsunternehmens.
Fahrzeug hat nur noch einen Schrottwert
Genehmigungen und Fahrtaufzeichnungen fehlten dem Polizeibericht komplett. Am Lkw waren die Federgabeln gebrochen, das Druckluftbremssystem war defekt und der Ölaustritt am Motor war immens. Zudem war das vorhandene Reserverad war so locker, dass es jederzeit auf die Autobahn hätte fallen können. Die Überprüfung des Lkw endete mit den Worten des Prüfers: „Absolut lebensgefährlich für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer“.
Umfangreiche Ermittlungen dauern an
Vor Ort war damit die Fahrt für die Umzugscrew beendet. Ein Ersatz musste organisiert werden. Die umfangreichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zu Mensch und Maschine dauern an.