Am frühen Samstagmorgen (8. März) kam es auf der Autobahn A9 bei Konradsreuth (Landkreis Hof) zu einem filmreichen Unfall inklusiver spektakulärer Flucht des Unfallverursachers. Der machte sich nämlich aus dem Staub, nachdem er mit seinem Auto von der Fahrbahn abkam und einen Unfall verursachte. Der in der Schweiz lebende Mann ließ sein brennendes Fahrzeug zurück und wurde einige Stunden später verletzt am Hofer Bahnhof aufgegriffen. Wie sich rasch herausstellte, waren an dem nicht zugelassenen Auto gestohlene schweizer Kennzeichen angebracht. Außerdem entdeckten die Polizisten im Fahrzeuginneren eine kleine Menge Marihuana und stellten fest, dass der Fahrer offenbar keinen Führerschein besitzt.
Notruf um 1:15 Uhr in der Nacht
Kurz nach 1:00 Uhr ging bei der Polizeieinsatzzentrale der Notruf ein, dass ein Audi A3 zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Nord und Hof-West von der Autobahn abgekommen sei. Der Wagen krachte in die Böschung, überschlug sich mehrmals und kam etwa 100 Meter von der Autobahn entfernt, unmittelbar von einem Wohnanwesen in Walburgisreuth, auf der rechten Fahrzeugseite zum Liegen.
Auto fängt Feuer
Durch den Unfall verteilten sich sämtliche Gepäckstücke über die aufgerissene Heckklappe aus dem Fahrzeug und der total demolierte Wagen fing sofort Feuer. Der Fahrer, der sich alleine im Auto befand, konnte sich selbständig aus dem Wrack befreien und ergriff umgehend die Flucht. Ein Bewohner des Anwesens, der auf den Unfall aufmerksam geworden war und Hilfe leisten wollte, sah den Fahrer flüchten und verständigte die Einsatzkräfte. Trotz des sofortigen Eingreifens, konnte die Feuerwehr ein Ausbrennen des Audi im Zeitwert von geschätzten 20.000 Euro nicht mehr verhindern. Die Flammen drohten auch auf das daneben stehende Anwesen überzugreifen.
Umfangreiche Suche
Da aufgrund von Blutspuren davon auszugehen war, dass sich der Fahrer bei dem Verkehrsunfall verletzt hatte, veranlassten die Polizeibeamten sofort umfangreiche Suchmaßnahmen nach dem Flüchtigen. Neben allen verfügbaren Polizeistreifen aus dem umliegenden Inspektionen, beteiligten sich auch Einsatzkräfte der Bergwacht mit Rettungshunden und Wärmebildkameras an der Suche.
Aufgriff am Hofer Bahnhof
Kurz vor 8:00 Uhr stellten Beamte der Bundespolizei am Hofer Bahnhof schließlich einen verletzten Mann ohne Schuhe fest. Wie sich bei der Kontrolle rasch herausstellte, handelte es sich dabei um den Fahrer des Unfallwagens, der die rund 12 Kilometer von der Unfallstelle offensichtlich zu Fuß zurückgelegt hatte. Mittlerweile befindet sich der 35-Jährige aufgrund seiner Verletzungen in einem Krankenhaus.
Mann mit langem Strafregister
Da die Beamten der Hofer Verkehrspolizei im Gepäck des Unfallautos auch rund ein Gramm Marihuana entdeckten, wird sich der Fahrer, der nach ersten Erkenntnissen zudem nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins ist, neben Verkehrsunfallflucht, Kennzeichendiebstahl sowie verschiedener verkehrsrechtlicher Verstöße auch wegen Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz verantworten müssen. Die Ermittler prüfen derzeit, ob der 35-Jährige auch für weitere Delikte in Frage kommt.
Zeugen gesucht
Um den Weg des Fahrers von der Unfallstelle in Walburgisreuth an der Autobahn bis zum Bahnhof in Hof zurückverfolgen zu können, bitten die Beamten, dass sich Zeugen, die in den frühen Morgenstunden des Samstages in diesem Bereich einen Fußgänger gesehen oder eventuell im Fahrzeug mitgenommen hatten, sich bei der Verkehrspolizei in Hof unter der Telefon-Nummer 09281/7040 zu melden.