Auf der Autobahn A9 bei Münchberg (Landkreis Hof) spielten sich am Mittwochmorgen (21. Juni) dramatische Szenen ab. Ein Lkw-Fahrer war vermutlich unter Drogeneinfluss hinter dem Steuer zusammengebrochen und über einen Kilometer unkontrolliert mit seinem Truck über die Autobahn gefahren.
Trucker bricht während der Fahrt zusammen
Der Sattelzug des 46-Jährigen aus der Oberpfalz kam zunächst nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen die dortige Schutzplanke. Von hier aus steuerte er nach links, überquerte alle Fahrstreifen und touchierte die Mittelschutzplanke. An dieser schliff er rund 1.000 Meter entlang, wodurch der Lkw allmählich abgebremst wurde. Im Anschluss geriet der Truck erneut nach rechts und stieß nochmals gegen die rechte Schutzplanke. Hier fuhr er in Schrittgeschwindigkeit weiter.
Lkw-Fahrer stoppt führerlosen Sattelzug
Zwei Verkehrsteilnehmer, ein Trucker (27) aus Oberfranken, und ein Audi-Fahrer (26) aus Schwaben, erlebten das Geschehen hautnah mit und bemerkten, dass der Unfallverursacher bewusstlos hinter dem Lenkrad zusammengesackt war. Der 27-Jährige setzte sich mit seinem Sattelzug links neben den verunfallten Lkw, um ein erneutes Überqueren der Fahrstreifen notfalls zu verhindern.
Ersthelfer schlagen Seitenscheibe ein
Der 26-jährige Audi-Fahrer hielt in einiger Entfernung vor den beiden am Fahrbahnrand an und lief dem noch in Bewegung befindlichen Lkw entgegen. Zusammen schlugen beide Helfer die Seitenscheibe des Sattelzuges ein und brachten diesen durch Betätigen der Feststellbremse zum Stillstand. Anschließend kümmerten sie sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes um den bewusstlosen Fahrer.
Drogenschnelltest verläuft positiv
Noch während der Rettungsaktion kam dieser wieder zu sich und wurde anschließend in das Klinikum Hof transportiert. Hier stellte sich heraus, dass der Lkw-Fahrer vermutlich Drogen konsumierte hatte, da ein entsprechender Schnelltest positiv verlief. Deshalb ordnete ein Richter des Amtsgerichts Hof eine Blutentnahme und die Beschlagnahme des Führerscheins an.
75.000 Euro Schaden entstanden
Der entstandene Gesamtschaden belief sich auf etwa 75.000 Euro. Bis zum Abschleppen des verunfallten Lkw waren bis 08:30 Uhr zwei Fahrstreifen gesperrt.