In vielen Krankenhäusern bundesweit dominiert am Mittwoch (20. September) die Farbe Rot. „Kliniken im Protest – Alarmstufe Rot!“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft. Unter diesem Motto gehen Klinikbeschäftigte in ganz Deutschland mit Aktionen vor die Tür und arbeiten unter politischem Protest weiter, was sie unter anderem mit Aufklebern optisch sichtbar machen. Zudem finden Protestaktionen vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt. Auch oberfränkische Kliniken beteiligen sich.
„Wir sind für unsere Patientinnen und Patienten da und arbeiten trotz unseres notwendigen Protests, weil wir die uns anvertrauten Menschen nicht alleine und unversorgt lassen können. Wir verweigern uns nicht. Wir zeigen uns verantwortlicher als die Politik in Berlin, die uns allein und im Regen stehen lässt“, so lautet die überzeugende Botschaft der weit über 200.000 Beschäftigten in Bayerns Krankenhäusern.
Viele Klinikleitungen aus Bayern stehen am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor in Berlin, wo sie sich zusammen mit Krankenhausvertretern aus dem gesamten Bundesgebiet solidarisch zeigen. Sie unternehmen einen weiteren Anlauf, damit den Worten von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach und seinen Kabinettsmitgliedern endlich die nötigen Taten folgen, heißt es in der Pressemitteilung. Unter den Protestteilnehmern sind unter anderem die Sozialstiftung Bamberg, die Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken und die Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg.
„Die Krankenhäuser brauchen bundesweit einen verlässlichen Inflationsausgleich, um die notwendige, angekündigte große Krankenhaus-Reform überhaupt erleben zu können“, so der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft Roland Engehausen im Vorfeld des Protesttages.
Bundesweit befinden sich bereits etwa 30 Krankenhäuser in sogenannten Schutzschirmverfahren. Weitere Krankenhäuser haben angekündigt, schließen zu müssen. Experten rechnen mit einer enormen Insolvenz-Welle der Krankenhäuser in den kommenden Monaten.
„Was muss noch passieren, damit die Verantwortlichen in Berlin, die für eine auskömmliche Bezahlung der notwendigen und erbrachten Krankenhausleistungen zu sorgen haben, endlich die Realität erkennen und für sofortige Abhilfe sorgen?“ fragt sich die 1. BKG-Vorsitzende Landrätin Tamara Bischof.