Zum Tod von Altkanzler Helmut Kohl sendet TV Oberfranken am Sonntagabend (18. Juni) ab 18:15 Uhr ein Spezial. Der Kanzler der Deutschen Einheit starb am gestrigen Freitag (16. Juni) im Alter von 87 Jahren in Ludwigshafen. Der CDU-Politiker war über 16 Jahre hinweg Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Leben und Wirken von Helmut Kohl
25 Jahre prägte Kohl als Bundesvorsitzender die Geschicke der CDU. Der gebürtige Ludwigshafener war insgesamt 40 Jahre Parlamentarier. Diese politische Zeit über vier Jahrzehnte begann im Mainzer Landtag. Von 1969 bis 1976 agierte er als Ministerpräsident von Rheinland Pfalz, ehe Kohl im Anschluss in den Bundestag nach Bonn wechselte. Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen Kanzler Helmut Schmidt (SPD) kam er am 1. Oktober 1982 an die Macht. Bis zum 27. Oktober 1998 hielt er das Amt des Bundeskanzlers inne. Kohl wurde zudem als großer Europäer und politischer Visionär geschätzt. Er war federführend beteiligt bei der Entwicklung der Europäischen Währungs- und Wirtschaftsunion und der Einführung des Euro im Jahr 2002. Nach Ende seiner Amtszeit als Kanzler geriet er wegen der CDU-Spendenaffäre unter Druck. Hierbei weigerte er sich, Namen der anonymen Spender zu nennen und verwies auf sein Ehrenwort. Aufgrund der Affäre verlor er den Ehrenvorsitz der CDU. 2008 erlitt Kohl bei einem Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma. Seither saß er im Rollstuhl und konnte nur noch schwer sprechen. 1960 heiratete er in erster Ehe Frau Hannelore. Das Ehepaar bekam zwei Söhne. Nach dem Selbstmord seiner Frau im Jahr 2001 schloss Kohl mit Maike Richter 2008 seine zweite Ehe.
Letzter großer Auftritt in Oberfranken war 2013
Es war im Mai 2013, als der Kanzler der Deutschen Einheit seinen letzten großen Auftritt in Oberfranken hatte: Erst wurde er in Hof für seine Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung geehrt. Anschließend wurde er im ehemals geteilten Grenzort Mödlareuth mit einer Gedenktafel gewürdigt. (Siehe dazu das TVO-Spezial!)