Die Proteste für Menschenrechte im Iran weiten sich immer mehr aus und haben nun auch Einfluss auf die 56. Internationalen Hofer Filmtage. Die Regisseurin Donya Madani ist in Teheran am Flughafen festgenommen worden, als sie sich gerade auf dem Weg nach Hof befand. Nur durch ein Versprechen kam die iranische Filmemacherin frei und wird am heutigen Freitag (28. Oktober) ihren Film bei dem Festival präsentieren. In der Hofer Bürgergesellschaft wird Madani über die aktuelle politische Situation im Iran und über ihre Festnahme sprechen. TVO ist mit vor Ort und wird darüber ab Montag (30. Oktober) in "Oberfranken Aktuell" berichten.
Filmemacherin soll sich nicht politisch äußern
Einen Tag soll sich Donya Madani in Gewahrsam befunden haben. Um es überhaupt noch zu den 56. Internationalen Hofer Filmtagen zu schaffen und aus der Haft entlassen zu werden, musste sie einem Richter im Iran versprechen sich nicht politisch im Ausland zu äußern. Dieses Versprechen will die Regisseurin aber nicht halten und macht nun die Ereignisse öffentlich.
Kurzfilm über Kinderarbeit im Iran
Die 32-Jährige wird bei den Hofer Filmtagen einen Kurzfilm über Kinderarbeit im Iran präsentieren. Das Werk heißt "Noghreh", zu Deutsch "silbrig". Der Film erzählt die Geschichte eines Kindes aus dem Iran, das von seinen Eltern verkauft wird, um an Geld zu gelangen. Mehr als 100 Millionen Kinder weltweit leisten Kinderarbeit. Manche iranischen Beamten sprechen von mehr als 1000 Kindern, die im Iran arbeiten müssen.
Proteste für Menschenrechte im Iran
Seit Wochen kommt es im Iran zu systemkritischen Massenproteste. Ausgelöst wurden diese durch den Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie wurde von der Sittenpolizei festgenommen, da sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die 22-Jährige starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.