Mo, 21.10.2024 , 15:54 Uhr

Landkreis Lichtenfels

B173 im Landkreis Lichtenfels: So ist der Stand auf der Mega-Baustelle...

Bis 2029 soll das Bau-Projekt zwischen Michelau und Zettlitz abgeschlossen sein

Das Mega-Bauprojekt der Bundesstraße B173 zwischen Michelau und Zettlitz im Landkreis Lichtenfels begann 2020. Für die Region stellt das Projekt ein bedeutendes Infrastruktur-Vorhaben dar. Ziel der Maßnahme ist es, die B173 auf einer Strecke von acht Kilometern zu verlegen und neu zu bauen. Die neue Strecke wird hierbei zweibahnig und vierstreifig ausgebaut, um den gestiegenen Verkehrsanforderungen gerecht zu werden und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

19 Brücken und Stützbauwerke werden errichtet

Ein zentrales Element des Projekts sind die 19 Brücken und Stützbauwerke, die entlang der neuen Strecke errichtet werden. Diese Bauwerke überqueren unter anderem Bahnlinien an vier Punkten, eine weitere Bundesstraße, mehrere Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen, Feldwege sowie den Main mitsamt seinem Überschwemmungsgebiets. Diese Brücken sind entscheidend, um die Verkehrsanbindung reibungslos zu gestalten und gleichzeitig die örtliche Infrastruktur, darunter auch landwirtschaftlich genutzte Wege, zu erhalten.

Brückenbau soll Ende 2024 abgeschlossen sein

Wie das Staatliche Bauamt Bamberg mitteilte, soll der Bau der Brücken und Stützbauwerke bis Ende 2024 größtenteils abgeschlossen sein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem größten Bauwerk der Strecke, einer 400 Meter langen Brücke, die die Bahnlinie und den Main in der Nähe von Horb überspannt. Diese Brücke wird im sogenannten Taktschiebeverfahren errichtet, bei dem das Bauwerk seitlich gefertigt und dann über den zu überbrückenden Bereich Stück für Stück eingeschoben wird. Diese Bauweise erfordert laut der Baubehörde höchste Präzision und ist ein technisches Highlight des gesamten Projekts.

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ebenso im Fokus

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bauvorhabens sind die umfangreichen naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die im Rahmen des Projekts umgesetzt werden. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere in den betroffenen FFH- und Vogelschutzgebieten. Es wurden spezielle Feuchtraumstrukturen angelegt, um den Tieren und Pflanzen zusätzlichen Lebensraum zu bieten. Zusätzlich wurden Retentionsräume geschaffen, die bei Hochwasserereignissen das Wasser des Mains und anderer Gewässer aufnehmen können und so den Hochwasserschutz verbessern.

Erd- und Oberbau startete im September

Im September 2024 begann der erste Abschnitt des Erd- und Oberbaus für die neue Straße. Dieser Bauabschnitt erstreckt sich von Michelau bis südlich von Hochstadt und wird voraussichtlich mindestens drei Jahre dauern. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch die erste von zwei geplanten höhenfreien Anschlussstellen, die Anschlussstelle Michelau, fertiggestellt. Trotz der Bauarbeiten wird der Verkehr auf der bestehenden B173 aufrechterhalten, wobei die Verkehrsführung regelmäßig angepasst wird, um die Bauarbeiten zu ermöglichen. Die Kreisstraße LIF13 nach Michelau wird jedoch im Jahr 2026 für den Abriss einer alten Brücke über die Bahnlinie voll gesperrt werden. Anschließend wird die Straße wieder an die neue Anschlussstelle der B173 angebunden.

Herausforderungen an Material und Personal

Laut dem Staatlichen Bauamt Bamberg führten die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg bislang zu erheblichen – nicht geplanten – Herausforderungen, insbesondere was die Verfügbarkeit von Material und Personal angeht. Zu Beginn des Ukraine-Kriegs gab es beispielsweise erhebliche Engpässe bei der Lieferung von Kalk, Rohrleitungen und Stahl. Diese Verzögerungen verlängerten die Bauzeit deutlich. Auch die zunehmenden Unwetterereignisse mit Starkregen und Überschwemmungen führten zu weiteren Verzögerungen.

Geplante Fertigstellung soll 2029 sein

Trotz der vorhandenen Probleme ist die Fertigstellung des gesamten Projekts für das Jahr 2029 geplant. Mit Abschluss des Projekts soll die neue B173 nicht nur den regionalen Verkehr entlasten, sondern auch zu einer besseren Anbindung der Region beitragen und langfristig die Verkehrssicherheit erhöhen.

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