Die Skisprungschanze von Bad Steben / Carlsgrün (Landkreis Hof) ist die letzte Anlage ihrer Art im Frankenwald – gewesen! Am heutigen Freitagnachmittag (27. März) wurde das Wintersportareal gesprengt. Sieben Kilo Sprengstoff waren notwendig, um den Turm und die Schanze dem Erdboden gleich zu machen. Mit dem Abriss endet die lange Tradition der Wettkampfstätte.
Geschichte der Frankenwaldschanze
Im Jahr 1927 wurde die Skisprungschanze auf dem Gemeindegebiet von Bad Steben errichtet. Sprünge von bis zu 20 Metern waren anfänglich möglich. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie im Jahr 1952 das erste Mal umgebaut, 1987 ein weiteres mal. 1994 wurde das Areal für Mattenspringen im Sommer modernisiert. Bis zum Jahr 2010 fanden auf der Anlage Wettkämpfe statt, zuletzt hauptsächlich im Sommer. Bauliche Mängel bedeuteten das Aus für die Schanze. Nachdem sich der örtliche Wintersportverein auflöste, ging das Gelände an die Gemeinde über. Bad Steben fehlten allerdings die Mittel für eine Restauration und die Weiternutzung.
TECHNISCHE DATEN:
– Turmhöhe 21 Meter
– K-Punkt 54 Meter
– Anlauf-/Absprungneigung 35 Grad
– Absprunggeschwindigkeit circa 72 km/h
SCHANZENREKORDE:
– Andy Jakob (Lok Eilenburg) 62 Meter (Sommer)
– Zdeněk Hnyk (Dukla Liberec / Tschechei) 56 Meter (Winter)
Sprengung besiegelt den Abschluss einer Ära
Die Firma Thüringer Sprenggesellschaft mbH aus Kaulsdorf (Landkreis Saalfeld-Rudolfstadt) mit Sprengmeister Martin Hopfe war für den Rückbau der K54-Schanze verantwortlich. 60 Sprenglöcher und sieben Kilo Sprengstoff sorgten dafür, dass Turm und Anlauf gen Norden einstürzten. Die Sprengexperten machten sich dabei zum Vorteil, dass die Holzkonstruktion „dank“ der Verwitterung bereits sich gen Norden neigte.
Großes Interesse an der Sprengung
Die Sprengung der Frankenwaldschanze wurde am Nachmittag von zahlreichen Schaulustigen und Medienvertretern begleitet. Wir berichten ausführlich über die Sprengung am Sonntag (29. März) ab 18:00 Uhr in „Oberfranken Aktuell“.
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Schanzenbau in Bischofsgrün
Unterdessen wurde und wird der Wintersportstützpunkt in Bischofsgrün (Landkreis Bayreuth) weiter ausgebaut, um die Schanzeninfrastruktur am Ochsenkopf zu ergänzen. Neben den bereits vorhandenen 64- und 15-Meter-Schanzen begannen im Fichtelgebirge im Sommer 2014 die Bauarbeiten an einer 30-Meter-Schanze begonnen. Die neue Schülerschanze ist ein anerkannter Bestandteil des aktuellen Entwicklungskonzeptes des Landesleistungszentrums für nordische Disziplinen im Fichtelgebirge. Hier unser Bericht vom 2. Juli 2014.