Vertreter der Interessengemeinschaft Schlachthof übergaben in Bamberg drei Aktenordner an Oberbürgermeister Andreas Starke. Gefüllt waren die Ordner mit insgesamt 12.000 Unterschriften. Diese stammen von Landwirten, Händlern, Produzenten, Vermarktern und Fleischkonsumenten aus der Region, die sich für den Erhalt des Schlachthofes in der Domstadt aussprechen. Starke wertete diese Summe an Unterschriften als ein deutliches Zeichen, welchen Stellenwert der Schlachthof in der Stadt und im Bamberger Umland genießt.
Interessengemeinschaft setzt sich für den Erhalt des Schlachthofes ein
Die Interessengemeinschaft Schlachthof gründete sich 2022 im Zuge der Diskussionen um die Zukunft der Einrichtung. Sie setzt sich für den Erhalt ein. Die Institution vertritt unter anderem die Interessen des Bauernverbandes, der Fleischerinnung, des Fleischhandelsverbandes sowie des Hotel- und Gaststättenverbandes mit zusammen rund 4.000 Mitgliedsbetrieben. Der IG-Vorsitzende Stefan Sutor zeigte sich in einer ersten Reaktion dankbar für die „sachgerechte Diskussion“ mit der Stadt und lobte den guten Austausch. So werden auch die Pläne der Stadt unterstützt, bis zum Ende des Jahres ein Konzept für den Weiterbetrieb des Schlachthofs zu entwickeln.
Wir bieten Ihnen in dieser Zeit auch unsere Fach- und Sachkompetenz an und tragen auch gern etwas zur Lösung einzelner Fragen bei.
(Stefan Sutor, Deutscher Vieh- und Fleischhandelsverband)
Die drei weiteren Vertreter der Interessengemeinschaft, Hermann Greif und Wilhelm Böhmer (Bayerischen Bauernverband, BBV) sowie Florian Müller (Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, Dehoga) bekräftigten die Bedeutung des Schlachthofs für ihre Mitgliedsbetriebe. „Für uns Bauern ist es extrem wichtig, dass die Tiere einen kurzen Weg zur Schlachtung haben“, sagte Oberfrankens BBV-Präsident Greif. Er hoffe, dass die vielen Unterschriften eine „kräftige Unterstützung“ für die nächsten Schritte darstellen. Laut BBV-Direktor Böhmer gehört ein Schlachthof zur Daseinsfürsorge einer großen Stadt und bei der Diskussion sollte nicht die Erzielung eines Gewinns zur Bedingung gemacht werden.
Thema in der Vollsitzung des Stadtrates
Die Stadtverwaltung schlägt dem Stadtrat in der Vollsitzung am Mittwoch (25. Januar) vor, die Entscheidung über den Erhalt oder die Schließung des Schlachthofs erst am Ende des Jahres zu treffen. Wir berichteten! Der von Schlachthof-Geschäftsführer Julian Schulz und Wirtschaftsreferent Stefan Goller ausgearbeitete Wirtschaftsplan geht davon aus, dass der Betrieb 2023 kostendeckend laufen kann. Ferner soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, welche Möglichkeiten für eine alternative Nutzung des Schlachthof-Areals bestehen.