Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat Anklage wegen Mordes gegen einen 53-jährigen Mann aufgrund der tödlichen Schüsse auf ein elfjähriges Mädchen in der Neujahrsnacht im unterfränkischen Unterschleichach erhoben.
Ermittlungen Anfang Juli abgeschlossen
Die umfangreichen Ermittlungen wegen des Tötungsdelikts, bei denen u.a. mehrere Gutachten eingeholt wurden, konnten Anfang Juli abgeschlossen werden. Die Staatsanwaltschaft Bamberg sieht einen dringenden Tatverdacht, dass der Angeschuldigte am 01.01.2016 gegen 01:00 Uhr vom Garten seines Anwesens in Unterschleichach mehrere Schüsse in Richtung einer Gruppe von zwei Frauen und vier Kindern abgab.
Projektil trifft 11-jährige am Hinterkopf
Zu diesem Zeitpunkt zündeten diese Personen auf der Straße in der Nähe des Haues des Angeschuldigten Feuerwerkskörper. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen traf einer der Schüsse, die der Angeschuldigte aus einem Kleinkaliberrevolver abgab, die 11-elfährige Schülerin am Hinterkopf und verursachte tödliche Verletzungen. Dies nahm der Angeschuldigte nach Ansicht der Strafverfolgungsbehörde bei Abgabe des Schusses zumindest billigend in Kauf.
Wut über persönliche Lage als Motiv
Als Motiv für die Tat geht die Staatsanwaltschaft von Wut und Verärgerung des Angeschuldigten über seine persönliche Situation aus. Daneben fühlte sich der Angeschuldigte durch die Personengruppe vor seinem Haus gestört. Bei der Schussabgabe vermied es der Angeschuldigte nach seinen eigenen Angaben, dass er von Personen auf der Straße gesehen werden konnte.
Anklage wegen Mordes aus niederen Beweggründen
Das Tatopfer konnte nicht mit dem Angriff rechnen. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat deshalb Anklage wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen und in heimtückischer Begehungsweise zum Landgericht Bamberg erhoben. Der Angeschuldigte befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.