Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat vor dem Landeskomitee der Katholiken in Bayern dazu aufgerufen, dass Christen sich mehr in der Politik engagieren, um den Geist des Evangeliums in der Gesellschaft lebendig zu halten. „So können Parolen der Fremdenfeindlichkeit Einhalt geboten werden, denn das christliche Menschenbild lässt keinen Rassenhass und keine Menschenverachtung zu“, sagte Schick am Samstag vor den katholischen Laienvertretern, die zu ihrer zweitägigen Frühjahrsvollversammlung nach Bamberg gekommen sind.
Die christliche Nächstenliebe erlaube auch kein Angstmachen und keine Bedrohung von Mitmenschen, schon gar nicht von schutzbedürftigen Flüchtlingen. „Der Geist des Evangeliums ist ein Geist des Dialogs, der in Wahrheit und Liebe geführt werden soll“, sagte Schick. Der Dialog sei gleichermaßen mit dem Islam wie mit den Islamkritikern bestimmter Parteien und Bewegungen nötig. Dialogverweigerung sei mit der christlich abendländischen Kultur nicht vereinbar. Der Geist des Evangeliums rufe dazu auf, Fremdes und Anderes zu prüfen und zu integrieren, ohne das eigene Bewährte und Gute in Frage zu stellen oder gar aufzugeben