Bei der insolventen Bamberger Kaliko GmbH läuft die Produktion normal weiter. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze & Braun ist es gemeinsam mit der Geschäftsleitung gelungen, den Geschäftsbetrieb des Textilveredelungsunternehmens schnell zu stabilisieren. Sie hatten unmittelbar nach dem Antrag am 1. Juli Kontakt zu Lieferanten und Kunden aufgenommen, um Belieferung, Produktion und Vertrieb für die kommenden Wochen sicherzustellen.
Für die rund 150 Mitarbeiter veranlasste Böhm eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes. Die Beschäftigten erhalten daher ihre Löhne und Gehälter pünktlich „Die Mitarbeiter und die Geschäftsleitung zeigen trotz der schwierigen Lage ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft“, lobt Böhm.
Der vorläufige Insolvenzverwalter hat inzwischen mit der Suche nach einem Investor begonnen. Dafür hat er einen strukturierten Verkaufsprozess angestoßen, in dem potentielle Interessenten angesprochen werden. „Mein Ziel ist es, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Böhm. Er schätzt das Unternehmen für mögliche Erwerber als durchaus interessant ein: „Die Bamberger Kaliko hat eine lange Tradition und ist in interessanten Geschäftsbereichen, wie beispielsweise Technischen Textilien, tätig. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Innovationskraft aus. Bei Bucheinbänden gehört es zu den weltweit führenden Anbietern.“ Dass auch Lieferanten und Kunden der Bamberger Kaliko unverändert die Treue hielten, sei ein wichtiges Signal für potentielle Investoren, so Böhm.