Als „Meilenstein der abendländischen Medizingeschichte“ wird das Lorscher Arzneibuch bezeichnet. Dieser „Meilenstein“ aus dem späten 8. Jahrhundert ist nun ein UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die Stadt Bamberg und der Bayerische Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle würdigten das Buch in einem Festakt am Dienstagabend (2. September).
Der Erhalt und die Vermittlung dokumentarischen Kulturguts ist laut Spaenle eine bedeutende Aufgabe des Kulturstaats Bayern. Seit heute (2. September) ist der „Codex Bambergensis medicinalis 1“ ein Weltdokumentenerbe der UNESCO. Diese Schriften sind nach etwa 200 Jahren nach deren Entstehung durch eine Stiftung Kaiser Heinrichs II. zum Bistum Bamberg gekommen. Dank der Säkularisation um 1800 sind sie in bayerischen Staatsbesitz gelangt und verweilen seither in der Staatsbibliothek Bamberg. Die Benediktinermönche haben es mit diesem Arzneibuch – das älteste medizinische Buch des christlich-abendländischen Mittelalters – geschafft, eine Brücke von medizinischen Therapien und dem Heilswirken Gottes zu bauen. So deuten sie durch ihre konkreten Handlungsanregungen die medizinische Behandlung als Element der Caritas, als Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen.
Mehr am Donnerstabend ab 18:00 Uhr in „Oberfranken Akltuell“.