Seit Mittwochmorgen (01. März) durchsuchen mehr als 400 Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls im Auftrag der Staatsanwaltschaft Marburg 37 Wohn- und Geschäftsräume in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. An dem Großeinsatz sind darüber hinaus Spezialeinheiten des Zolls, Bargeldspürhunde, zahlreiche Kräfte hessischer und nordrhein-westfälischer Steuerfahndungen sowie die Bundespolizei beteiligt. Die dem Einsatz vorangegangenen Ermittlungen erfolgten zudem mit Unterstützung der Kriminalpolizei Bamberg und des Landeskriminalamtes Bayern.
Täter sollen Steuern hinterzogen haben
Die Haftbefehle richten sich gegen drei Beschuldigte, die in organisierter Form Steuern, Sozialversicherungsbeiträge sowie Beiträge an die Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) hinterzogen haben sollen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Siegen-Wittgenstein und Bamberg.
Der Gesamtschaden liegt aktuell bei mehr als fünf Millionen Euro
Die vom Hauptzollamt Schweinfurt am Standort Bamberg koordinierten Ermittlungen führten zur Aufdeckung eines stark verwobenen Kettenbetrugsgeflechts, in das mehrere Firmen als Rechnungskäufer und verschiedene Aussteller von Schein- und Abdeckrechnungen verstrickt sein sollen. Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang insgesamt 15 Beschuldigte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegt der entstandene Gesamtschaden der vorenthaltenen und veruntreuten Sozialversicherungsbeiträge, der hinterzogenen Lohnsteuer sowie der nicht abgeführten Beiträge an die SOKA-BAU bei über fünf Millionen Euro.
Ermittler stellen zahlreiches Beweismaterial sicher
Am Mittwochmorgen wurden die Haftbefehle vollstreckt. Die drei Beschuldigten werden dem Haftrichter vorgeführt. Zudem wurden mehrere richterliche Vermögensarreste in Millionenhöhe vollstreckt. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter auch Daten in elektronischer Form und mobile Endgeräte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Marburg und des Hauptzollamtes Schweinfurt dauern an, heißt es am Mittwoch weiter.