Am Landgericht Bamberg hat am Donnerstagvormittag (3. Dezember) der Prozess gegen einen 24 Jahre alten Mann begonnen. Ihm wird Mord und Mordversuch von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen. Kurz vor Weihnachten 2014 soll der Beschuldigte es in einer Wohnung im Bamberger Stadtteil Wunderburg zugelassen haben, dass zwei Männer K.O.-Tropfen zu sich nahmen. TVO berichtete.
27-Jähriger stirbt an „Liquid Ecstasy“
Die Droge Gammabutyrolacton (GBL), besser bekannt als Liquid Ecstasy, führte bei einem 27-Jährigen zum Atemstillstand und zu einem schweren Hirnschaden. Der Mann starb an Heiligabend im Krankenhaus. Vier Tage zuvor hatten mehrere Personen nach einer Zechtour durch die Domstadt in der Wohnung des späteren Opfers weitergefeiert. Der Angeklagte stellte das in einer Flasche befindliche Liquid Ecstasy offen zur Benutzung hin, ohne über die Gefahren der Substanz zu informieren. Ein weiterer Mann, damals 24 Jahre alt, wurde durch die Droge schwer verletzt. Er wurde durch den Notarzt gerettet.
Staatsanwaltschaft: „Tod der Männer in Kauf genommen“
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die K.O.-Tropfen bei einer Party frei zugänglich auf einen Tisch gestellt zu haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, keinen Arzt geholt zu haben. Damit habe er den Tod der Männer in Kauf genommen, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Drei Prozesstage sind angesetzt. Das Urteil soll am 9. Dezember fallen.
Wie berichten ab 18:00 Uhr in Oberfranken Aktuell über den ersten Prozestag.
Polizei warnt vor dem Konsum der Droge
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut vor dem Konsum dieser „K.O.-Tropfen“, die bereits in geringen Dosen hochgiftig sein können. Besonders in Zusammenhang mit Alkohol, anderen Drogen oder Medikamenten besteht eine akute Lebensgefahr.
>>> Informationen & Verhaltenstipps der Polizei zum Thema „K.O.-Tropfen“ als pdf-Download <<<
Bamberg: Gefährlicher Umgang mit K.O.-Tropfen (Bericht vom 28. Januar 2015)