Die Stadtverwaltung Bamberg bereitet sich auf einen möglichen langanhaltenden Blackout in den kommenden Monaten vor. Wie die Stadtverwaltung Bamberg am Dienstag (17. Januar) mitteilte, wurde für die Bürgerinnen und Bürger der Domstadt ein entsprechender Flyer veröffentlicht. Derzeit sehen Experten und Behörden einen möglichen Stromausfall aber eher als unwahrscheinlich an.
Notfall-Flyer für die Bevölkerung
Kürzere und vor allem regionale Stromausfälle, wie Ende des letzten Jahres in Strullendorf (Landkreis Bamberg), sind allerdings nicht auszuschließen, so die Behörde. Die Stadt Bamberg will genau für diese Szenarien gerüstet sein. Die Behörde richtete dazu die Arbeitsgruppe „Energiekrise“, zusammen mit den Stadtwerken und den Rettungsorganisationen ein. Wichtige Informationen liefert dazu der Notfall-Flyer der Stadt, der in den nächsten Tagen an sämtliche Haushalte in Bamberg verteilt wird. Außerdem liegen Exemplare in den Rathäusern am ZOB und am Maxplatz sowie bei den Stadtwerken auch in englischer Sprache aus.
Wir bitten auch die Bürgerinnen und Bürger, sich auf Ereignisse wie Stromausfälle vorzubereiten und sich einen kleinen Vorrat der wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs anzulegen. ... Es ist wichtig, auch die Kommunikation mit der Bürgerschaft sicherzustellen, wenn Telefon, Internet und TV nicht mehr funktionieren. Unser Notfall-Flyer enthält die wichtigsten Informationen, mit Hilfe derer sich Bürgerinnen und Bürger vorbereiten können.
(Andreas Starke, Oberbürgermeister von Bamberg)
Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Fiedeldey betonte, dass die Wahrscheinlichkeit eines unkontrollierten flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfalls aktuell gering ist. Bei kleineren Stromausfällen können diese Versorgungsprobleme schnell behoben werden, so die Stadtwerke-Chef. Auf größere Störungen ist der Versorger mit Notfallplänen vorbereitet. Diese sehen bei überregionalen Netzproblemen das sogenannte "kaskadenartige Abschalten" einzelner Stadtteile für wenige Stunden vor. So könne die Last im Netz besser verteilt werden und eine Überspannung vermieden werden, so Fiedeldey, der bei der Wasserversorgung eine Entwarnung gibt: „Diese ist in Bamberg unabhängig vom Strom jederzeit gesichert“.
Lebensmittel, Medikamente, Taschenlampe und Radio
Der Bamberger Notfall-Flyer zeigt, was Bürgerinnen und Bürger auf jeden Fall zu Hause haben sollten: Neben einem Vorrat an Lebensmitteln und Medikamenten, auch eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes UKW-Radio oder Kerzen. Eine entsprechende Checkliste findet sich ebenso im Notfall-Flyer wie Infos zu Verhaltensweisen und Kommunikationswegen bei einem Stromausfall. Bei besonderen Vorkommnissen sollen die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich mittels mobiler Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr informiert werden. Außerdem richtet die Stadt dann Anlaufstellen im Rathaus am Maxplatz und bei den Löschgruppen der Feuerwehr ein. (Siehe unten für die genauen Adressen)
Bürgertelefon ab 18. Januar und Notfall-Homepage
„Die Stadt bereitet sich auf die Notfallversorgung gut vor“, betonte Sicherheitsreferent Christian Hinterstein bei der Vorstellung des Flyers. Wichtige Einrichtungen wie das Klinikum Bamberg werden auch bei einem größeren Stromausfall mittels Notstromaggregat weiter versorgt. Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent, erinnerte auch daran, dass sich die Bürger um Nachbarn kümmern sollen, die möglicherweise auf Hilfe angewiesen sind.
Das betreffende Bürgertelefon ist ab Mittwoch (18. Januar) unter der Nummer 0951 / 87 25 25, montags bis freitags von 10:00 bis 12:00, Uhr besetzt. Die häufigsten Fragen werden auch auf der Homepage der Stadt beantwortet.
Anlaufstellen bei Stromausfall in der Stadt Bamberg
Die Stadt errichtet im Fall eines längeren andauernden und flächendeckenden Stromausfalls Anlaufstellen unter anderem bei den Feuerwehrgerätehäusern der Löschgruppen sogenannte Leuchttürme. Dort können Bürger Gefahren melden und erhalten aktuelle Informationen erhalten. Eine Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten findet dort aber nicht statt!