Im Zuge eines Streits zwischen zwei Bewohner des Anker-Zentrums Bamberg soll ein 23-Jähriger seinen 18-jährigen Kontrahenten am Mittwochabend (11. Dezember) mit einem spitzen Gegenstand verletzt haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg sitzt der Tatverdächtige nun in Untersuchungshaft.
Eskalation im Anker-Zentrum: Mann sticht auf 18-Jährigen ein
Wie die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Oberfranken in einer gemeinsamen Presseerklärung berichten, waren die beiden marokkanischen Staatsangehörigen um kurz nach 21:00 Uhr im Bamberger Anker-Zentrum in einen Streit geraten. Im weiteren Verlauf soll der 23-Jährige dem 18-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand eine Stichverletzung am Oberkörper zugefügt haben.
Opfer schwebt nicht in Lebensgefahr
Zeugen verständigten die Polizei Bamberg-Stadt. Die Beamten nahmen den Tatverdächtigen vorläufig fest und Kräfte des Rettungsdienstes lieferten den 18-Jährigen in ein Krankenhaus ein. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Anschließend übernahm die Kriminalpolizei Bamberg die Ermittlungen.
23-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft
Am Donnerstagmittag wurde der 23-Jährige einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg Untersuchungshaftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und anderen Delikten. Er sitzt seitdem in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Zukunft des Anker-Zentrums weiter ungewiss
Unterdessen ist die Zukunft des Bamberger Anker-Zentrums weiter ungewiss. Während die Stadt Bamberg öffentlich auf eine Schließung der Einrichtung auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee drängt und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) eine dezentrale Unterbringung der Geflüchteten fordert, hält sich die bayerische Landesregierung weiterhin bedeckt. An der durch die Stadt vorgeschlagenen Alternative zum Anker-Zentrum übten Bamberger Bürgervereine vor Kurzem scharfe Kritik.