Fr, 15.11.2024 , 17:59 Uhr

Stadt Bamberg

Bamberger Ankerzentrum: Oberbürgermeister Starke fordert gerechte Unterbringung von Geflüchteten

Stadt stellt Konzept vor

Die Stadt Bamberg hat am Freitag (15. November) in einer Pressemitteilung einen konkreten Vorschlag für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten vorgestellt. Sollte das Ankerzentrum planmäßig Ende 2025 geschlossen werden, verfügt die Stadt laut Oberbürgermeister Andreas Starke über ausreichend Kapazitäten, um die zugewiesenen Menschen unterzubringen. Dazu präsentierte die Stadtführung mögliche Standorte in verschiedenen Stadtteilen, die eine gerechte Verteilung der Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet ermöglichen soll.

Starke fordert Umverteilung: „Ankerzentrum hat Bamberg-Ost außergewöhnlich belastet“

„Wir schlagen 26 eigene und stiftische Flächen im ganzen Stadtgebiet vor, um eine dezentrale Unterbringung zu ermöglichen“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz im Spiegelsaal der Harmonie. Diese Standorte stellte die Stadtspitze den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgervereine sowie der Stadtratsfraktionen vor und rief zur „sachlichen Diskussion im weiteren Verfahren“ auf. Erneut machte der OB deutlich: Auch nach der Auflösung des Ankerzentrums müssen rund 1000 geflüchtete Personen in Bamberg untergebracht werden. Bei diesem Vorschlag der Flächen habe die Verteilungsgerechtigkeit eine entscheidende Rolle gespielt: „Das Ankerzentrum hat in den vergangenen neun Jahren Bamberg-Ost außergewöhnlich belastet. Wenn wir anstelle einer zentralen Erstaufnahme in Zukunft eine dezentrale Unterbringungsstruktur haben wollen, dann müssen alle die Herausforderungen schultern“, verdeutlichte Starke.

Etwa 800 Geflüchtete sind unterzubringen

„Aus sozialplanerischer Sicht empfehlen wir, die Sozialräume Volkspark, Bamberg-Ost und Gereuth/Bamberg-Süd nicht zu berücksichtigen“, sagte Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp. Alle anderen Bereiche der Stadt seien aber beplanbar. Dadurch ist laut der Stadt Bamberg eine größtmögliche Dezentralisierung zu erreichen. Nach der Auflösung des Ankerzentrums müsse die Stadt Bamberg wie alle anderen Kommunen ihrer gesetzlichen Unterbringungspflicht nachkommen. Gemäß der Asyldurchführungsverordnung (DV Asyl) würde Bamberg dann 6,8 Prozent der Geflüchteten in Oberfranken zugewiesen werden. Derzeit würde dies rund 1000 Flüchtlinge bedeuten. Da aktuell neben dem Ankerzentrum bereits rund 200 Geflüchtete, hauptsächlich afghanische Ortskräfte, an zwei Standorten in Bamberg versorgt werden, seien voraussichtlich rund 800 zusätzliche Menschen in Bamberg unterzubringen.

Wohnraum und soziale Infrastruktur benötigt

Neben ausreichendem und zusätzlichem Wohnraum müsse aber auch eine soziale Infrastruktur bereitgestellt werden: So seien Schulen, Kita-Plätze oder Migrations- und Integrationsberatung zu schaffen. Außerdem gelte es, Leistungen wie Sprachkurse, Gesundheitsversorgung, Mobilität oder ehrenamtliche Unterstützungsangebote zu organisieren.

Stellungnahmen bis zum 8. Januar

Der Oberbürgermeister gab den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgervereine eine Hausaufgabe mit: „Schauen Sie sich bitte die Vorschläge in Ruhe an und diskutieren Sie mit ihren Mitgliedern ausführlich darüber. Wir möchten Sie auffordern, uns bis zum 8. Januar eine Rückmeldung in Form einer schriftlichen Stellungnahme zu den Standorten in Ihren Gebieten zu geben“.

Bamberger Stadtrat mit weiterer Sitzung Ende November

Gleichzeitig werde auf der städtischen Homepage eine zentrale Seite mit allen relevanten Informationen zu diesem Thema bereitgestellt. Dort und auf dem Postweg können laut der Stadt alle Bürgerinnen und Bürger ihre Stellungnahmen unter Angabe ihrer Adresse abgeben, die dann in die Entscheidungen einfließen werden. Der Bamberger Stadtrat wird sich in seiner Vollsitzung am Mittwoch, 27. November, wieder mit dem Sachstand zur Auflösung des Ankerzentrums befassen.

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