Für besorgte Bürgerinnen und Bürger wurde vom Bayerischen Gesundheitsministerium eine entsprechende Hotline eingerichtet:
Webasto schließt Stammsitz bis Sonntag
Aufgrund der neuen Coronavirus-Fälle von Mitarbeitern hat sich der Automobilzulieferer Webasto am Abend entschlossen, seinen Stammsitz im Gautinger Ortsteil Stockdorf (Landkreis Starnberg) bis zum Sonntag (02. Februar) zu schließen. Weiterhin sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firmenzentrale nicht an nationale und internationale Standorte reisen. Bereits zuvor hatte das Unternehmen aus Oberbayern alle Reisen nach und von China für mindestens die kommenden zwei Wochen abgesagt und den Mitarbeitern am Standort Stockdorf freigestellt, diese Woche im Homeoffice zu arbeiten.
Die Gesundheit und der Schutz der Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. ... Wir sind in engem Austausch mit den relevanten Behörden und informieren unsere Mitarbeiter regelmäßig über die nächsten Schritte. Uns ist es wichtig, alle Mitarbeiter transparent und umfassend zu informieren.
(Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender der Webasto Gruppe) via Pressemitteilung
Drei neue Coronavirus-Fälle in Bayern
Das Bayerische Gesundheitsministerium teilte am Dienstagabend (28. Januar) mit, dass sich in Bayern drei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch diese Patienten sind Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, bei der bereits der erste Betroffene (33 Jahre) beschäftigt ist.
Tests bei weiteren Mitarbeitern
Es wurde von Behördenseite entschieden, dass auch die drei neuen Patienten in der Münchener Klinik Schwabing stationär aufgenommen und dort medizinisch überwacht und isoliert werden. Bei einigen weiteren Kontaktpersonen läuft derzeit ein Test, ob auch hier eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliegt. Über Einzelheiten wollen die Behörden am Mittwoch (29. Januar) informieren.
Statement von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml:
Es wurden insgesamt rund 40 Mitarbeiter der Firma ermittelt, die als enge Kontaktpersonen in Frage kommen. Die Betroffenen sollen am Mittwoch vorsichtshalber getestet werden. Außerdem werden sie von der 'Task Force Infektiologie' des LGL eingehend befragt.
Der erste bestätigte Coronavirus-Fall in Deutschland und Bayern ist ein 33-jähriger Mann aus dem Landkreis Landsberg. Er liegt derzeit isoliert in einem Behandlungszentrum in Schwabing, einem von sieben Spezialzentren bundesweit. Unterdessen wird sein näheres Umfeld sensibilisiert und gesundheitlich beobachtet. Grund zur Panik gäbe es laut den Experten aber nicht. Sofern man nicht in einem direkten Kontakt zu erkrankten Personen steht, sei das Risiko einer Ansteckung eher gering. Dennoch herrscht in der Bevölkerung Unsicherheit in Bezug auf die Situation. Sämtliche Verdachtsfälle müssen auch sofort nach Berlin gemeldet werden. Dafür sind die jeweiligen Gesundheitsämter zuständig. Einen Einblick in die aktuelle Situation hat sich TVO-Reporter Christoph Röder eingeholt. Er hat sich mit Dr. Klaus von Stetten, dem Leiter des Gesundheitsamts in Bayreuth, getroffen.
Der erste Coronavirus-Fall in Bayern sorgt auch für einen höheren Absatz beim Mundschutz. Dies bestätigte der Hofer Apotheker Jörg von Rücker von der gleichnamigen Rücker Apotheke im Gespräch mit TVO am heutigen Dienstag (28. Januar). Immer mehr Kundinnen und Kunden fragen seit dem Bekanntwerden des deutschlandweit ersten Coronavirus-Falles im Landkreis Starnberg in Oberbayern nach einem Mundschutz nach. Während in München der Mundschutz-Bestand schon aufgebraucht ist und Apotheken nicht mehr nachbestellen können, weichen Kunden derzeit auch vermehrt auf das Internet aus. Hier kommen manche Online-Händler mit dem Versenden der Bestellungen kaum mehr nach.
Der erste bestätigte Fall des Coronavirus in Bayern sorgt teils für Unruhe in der Bevölkerung. Ärzte sind allerdings eher wenig besorgt. Die Infektion verläuft zumeist weniger gravierend als eine Grippe und ist zudem auch weniger ansteckend. Trotzdem ist man auf Verdachtsfälle oder auch tatsächliche Infektionen gut vorbereitet – die dazu nötigen Maßnahmen unterscheiden sich abgesehen von den Meldepflichten kaum von jenen bei Grippepatienten.
Erste Zusammenfassung der Ereignislage
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml informierte heute bei einer Pressekonferenz in München über den ersten Fall einer Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus in Bayern informiert. Die Ministerin betonte:
Wir nehmen die Lage sehr ernst. Bayern ist aber gut vorbereitet. So haben wir bereits seit Jahren eine Spezialeinheit für solche Fälle - die 'Task Force Infektiologie' am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Diese Spezialeinheit ist jederzeit einsatzbereit. Zusätzlich haben wir bereits in der vergangenen Woche einen speziellen Arbeitsstab im Ministerium gebildet. Mit dem Robert Koch-Institut und dem Bund sind wir bereits seit längerem intensiv im Austausch.
...
Es gibt auch Alarmpläne, die jetzt angewendet worden sind. Genau geregelt sind zum Beispiel der Ablauf der Meldewege im Krankheitsverdachtsfall und die Ermittlung von Kontaktpersonen. Derzeit läuft die Ermittlung der Kontaktpersonen auf Hochtouren.
(Melanie Huml, Bayerische Gesundheitsministerin)
LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf berichtete bei der Pressekonferenz: "Bei dem Patienten handelt es sich um einen 33-Jährigen, der bei einer Firma im Landkreis Starnberg arbeitet und im Landkreis Landsberg wohnt. Der Mann befindet sich aktuell in einem klinisch guten Zustand. Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert in der München Klinik Schwabing."
33-Jähriger hat sich wohl am 21. Januar angesteckt
Der Patient hat sich offensichtlich in Deutschland am 21. Januar während einer Fortbildungsveranstaltung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Diese Kollegin ist am 23. Januar nach China zurückgeflogen. Am 27. Januar wurde das Gesundheitsamt von der Firma von der Erkrankung der Frau aus China unterrichtet. Nach der Informierung der Mitarbeiter der Firma berichtete der 33-Jährige von Krankheitssymptomen. Ein Test beim Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München ergab am Montagabend, dass der Befund positiv ist. Die 'Task Force Infektiologie' hat sofort nach dem Auftreten des Verdachts alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Aktuell gehört dazu unter anderem die Ermittlung weiterer Kontaktpersonen.
(Dr. Andreas Zapf, Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)
Infektionsrisiko nach bisherigem Kenntnisstand gering
Die Experten ergänzten im Rahmen der Pressekonferenz, dass die Ansteckungsgefahr bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (nCoV) wissenschaftlich noch nicht konkret erforscht worden. Nach Einschätzung der "Task Force Infektiologie" ist das Infektionsrisiko für die Bevölkerung durch dieses Virus nach derzeitigem Kenntnisstand gering. "Gleichwohl wird zu den üblichen Vorsichtsmaßnahmen geraten - etwa zu einem gründlichen Händewaschen nach einer Fahrt mit dem Bus oder der U-Bahn", so Dr. Martin Koch (Leiter der "Task Force Infektiologie" am LGL).
DAK-Gesundheit richtet Beratungshotline ein
Nach dem ersten Coronavirus-Fall in Bayern richtet auch die Krankenkasse DAK-Gesundheit ein kostenlose Hotline ein. Zur Aufklärung über mögliche Gefahren wird am kommenden Freitag (31. Januar) eine Beratungshotline geschaltet. Zwischen 8:00 und 20:00 Uhr beantworten Ärzte und Hygienefachleute Fragen zu Risiken und notwendigen Schutzmaßnahmen. Das spezielle Serviceangebot unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 1111 841 können Kunden aller Krankenkassen nutzen.
Sonderberichterstattung bei TVO
In Bayern gibt es den ersten Fall eines Infizierten mit dem Coronavirus. Wir berichteten bereits kurz nach Mitternacht online darüber. TVO reagiert auf die aktuelle Newslage mit einer Sonderberichterstattung ab 18:00 Uhr in Oberfranken Aktuell. Unter anderem kommt der Leiter des Bayreuther Gesundheitsamtes, Dr. Klaus von Stetten, zu Wort. Weiterhin blicken wir auf die Pressekonferenz des Bayerischen Gesundheitsministeriums vom heutigen Tag.
Zudem gibt es auf unserer Facebookseite eine aktuelle Umfrage zu der Thematik:
Bayerische Rote Kreuz sensibilisiert und ist vorbereitet
Aufgrund der zunehmenden Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung des Coronavirus nach Deutschland, stimmte sich das Bayerische Rote Kreuz bereits am Samstag (25. Januar) mit den Beauftragten für das Krisenmanagement, Leitungskräften der Einsatzdienste und Fachberatern das weitere Vorgehen ab. Hierbei, so das BRK in einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag (28. Januar) wurden sogenannte "standardisierte Prozeduren" entwickelt, die seit dem letzten Samstag bayernweit allen Mitarbeiter/-innen aus Ehren- und Hauptamt in den Einsatzdiensten zur Verfügung stehen.
BRK beobachtet die weitere Situation
Das BRK beobachtet die Situation und steht dabei in engem Austausch mit Ministerien und Robert-Koch-Institut. Im Falle einer rasanten Verbreitung des Virus würden in Bayern zwölf Schnelleinsatzgruppen zur Verfügung stehen. Diese Einheiten sind auf die Behandlung, Betreuung und den fachgerechten Transport von hochinfektiösen Patienten spezialisiert.
Landratsamt Bamberg sieht keinen Grund zur Panik
Im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt es keinen Grund zur Panik. Darauf weist der Fachbereich Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg hin. Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Viren: Hände waschen, Hände desinfizieren, in die Armbeuge husten. Über den Ärztlichen Kreisverband wurden laut Pressemitteilung die Kliniken und Praxen über das Virus und Handlungsempfehlungen informiert. Aufgrund des Infektionsfalles in Oberbayern will das Gesundheitsamt nun auch aktiv auf Unternehmen zugehen, die im personellen Austausch mit Firmen oder eigenen Standorten in China stehen.
Bayern will noch am Dienstag eine Hotline schalten, unter der sich Bürgerinnen und Bürger über das Coronavirus informieren können. Dies teilte die Bayerische Gesundscheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Vormittag mit.
Unterdessen haben erste Behörden und Einrichtungen schon selbst Informationen online gestellt oder kostenlose Telefonnummern geschaltet. Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann man sich über das neuartige Virus informieren. Hier erhält man Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um die Krankheit. Hier geht es zu der Seite!
Barmer informiert per Hotline:
Die Barmer Krankenkasse hat deutschlandweit eine Hotline eingerichtet, unter der sich alle Bundesbürger kostenlos informieren können. Siehe rechts! „Unsere Experten kennen den aktuellen Stand der medizinischen Forschung und können deshalb helfen, Unsicherheit oder gar Angst zu vermeiden“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.
Bundesgesundheitsministerium informiert auf der Homepage:
Informationen des Robert-Koch-Institus zum Coronavirus:
Informationen des Bayerischen Gesundheitsministeriums:
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) wird das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, als bisher gering erachtet und dementsprechend die Lage auch weiterhin so eingeschätzt. Dennoch nehmen die Behörden die Situation "sehr ernst". Unterdessen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Fall geäußert. Für ihn war zu erwarten, dass das Coronavirus Deutschland erreicht.
33-Jähriger mit dem Virus infiziert
Das Bayerische Gesundheitsministerium und das LGL informierten am Dienstagvormittag (28. Januar) über den ersten Coronavirus-Fall in Deutschland und somit gleichzeitig in Bayern. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen 33-Jährigen aus dem Landkreis Landsberg. Laut den Behörden geht es dem Mann den Umständen entsprechend gut. Er kam auf eine Isolierstation in einem Klinikum in Schwabing.
Vermutlich bei einer Kollegin angesteckt
Der 33-Jährige steckte sich vermutlich bei einer Kollegin aus Shanghai an. Die Frau leitete eine Schulung bei einer Firma aus dem Landkreis Starnberg, an dieser der Mann teilnahm. Vor ihrer Reise nach Deutschland hatte sie Kontakt zu ihren Eltern, die in der von dem Virus betroffenen chinesischen Region Wuhan wohnen. Laut den durchgeführten Ermittlungen hatte sich die Frau auf ihrem Heimflug "grippig" gefühlt.
Mann war zum Wochenauftakt noch arbeiten
Der 33-Jährige war am gestrigen Montag noch arbeiten. Die Behörden müssen nun rekonstruieren, mit welchen Personen der 33-Jährige in naher Verbindung stand. Enge Kontaktpersonen des Infizierten werden über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert und aufgeklärt. Weiterhin suchen die Behörden nach Menschen, die mit der infizierten Chinesin Kontakt hatten. Die Frau war vom 19. bis zum 23. Januar in Deutschland.
Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Oberbayern hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Dies teilte am späten Montagabend (27. Januar) das Bayerische Gesundheitsministerium in München mit. Der Patient befindet sich nach Angaben der "Task Force Infektiologie" des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) klinisch in einem guten Zustand.
Infizierte wird medizinisch überwacht
Demnach wird der Infizierte medizinisch überwacht und ist isoliert. Enge Kontaktpersonen des Mannes werden derzeit ausführlich über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert und aufgeklärt.
RKI: "Risiko für die Bevölkerung derzeit gering"
Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der "Task Force Infektiologie" des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet und eingeschätzt.
Ministerium will im Laufe des Tages aufklären
Das Gesundheitsministerium und das LGL wollen am Dienstagvormittag (28. Januar) in München im Rahmen einer Pressekonferenz über den Fall ausführlich informieren.