Mi, 09.10.2024 , 10:21 Uhr

Stadt Bamberg / Bamberg / Oberfranken

Bayernweite Diebstahlserie aus Fahrzeugen: Die Spur führt ins Ankerzentrum Bamberg!

17 Haftbefehle ausgestellt, zehn Männer sitzen in Haft

In ganz Bayern gab es seit der ersten Jahreshälfte zahlreiche Diebstähle aus Autos, die von verschiedenen Tätergruppen nach dem immer gleichen Ablauf vollzogen wurden. Nach der Bildung einer zentralen Ermittlungskommission mit dem Namen „Carport“ wurden auf Antrag der Bamberger Staatsanwaltschaft insgesamt 17 Haftbefehle erlassen. Die Spur der Ermittler führte dabei ins Ankerzentrum nach Bamberg.

Polizei dokumentiert über 300 Fälle

Seit der ersten Hälfte des Jahres 2024 schlug kam es in ganz Bayern zu über 300 Fällen von Diebstählen aus Pkw. Zum größten Teil waren die auf Parkplätzen, am Straßenrand oder in Carports abgestellten Fahrzeuge unversperrt, In anderen Fällen wurden die Autos auch gewaltsam geöffnet.

Täter ausnahmslos männlich

Aufgrund der schlagartig gestiegenen Fallzahlen wurden von Seiten der Polizei gemeinsame Ermittlungsgruppen gegründet und im Anschluss verschiedene Einsätze durchgeführt. Einige der ausnahmslos männlichen Täter wurden so auf frischer Tat oder im direkten Nachgang gefasst.

Die Spur führt zu Marokkanern in das Ankerzentrum Bamberg

Im Zuge der erfolgreichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Taten schwerpunktmäßig von Bewohnern der Ankereinrichtung Bamberg, also der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, begangen wurden. Von dort aus begaben sich die größtenteils marokkanischen Männer vornehmlich per Bahn auf die Diebestour durch das Land und bedienten sich aus den Fahrzeugen.

Beute- und Sachschaden im fünfstelligen Bereich

Auf ihren Beutezügen gelangten sie so an Mobiltelefone, Zigaretten, Parfum, Bargeld oder Kleidungsstücke. Der Gesamtbeutewert kann derzeit noch nicht genau bestimmt werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Beuteschaden im unteren fünfstelligen Bereich liegt. Der verursachte Sachschaden durch gewaltsames Öffnen der Fahrzeuge soll sich im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich bewegen.

Arbeit der Ermittler wird gebündelt

Der identische Wohnort der Tatverdächtigen war der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung, die Ermittlungen von einer zentralen Stelle aus zu führen. Um in den Fällen der überregional begangenen Diebstähle die Tatzusammenhänge möglichst effektiv nachvollziehen zu können, wurde bereits Mitte Juli 2024 die Ermittlungskommission (EKO) „Carport“ unter der Führung der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg ins Leben gerufen. Acht Beamte mehrerer Polizei- und Kriminalpolizeiinspektionen des Polizeipräsidiums Oberfranken wurden hierfür abgestellt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg übernahm die Sachleitung in dieser Causa. Alle Fälle mit Tätern aus der Ankereinrichtung Bamberg oder Hinweisen darauf wurden hierbei zusammengeführt und zentral bearbeitet.

17 Haftbefehle ausgestellt

Hierbei hatten es die Ermittler mit insgesamt 25 Personen und über 300 Fällen zu tun. Die Staatsanwaltschaft Bamberg stellte mittlerweile 17 Haftbefehle aus. Zehn von ihren wurden vollzogen. Die zehn mutmaßlichen Täter sitzen in Untersuchungshaft. Die übrigen Tatverdächtigen sind aktuell flüchtig. Nach ihnen wird weiterhin gefahndet.

Ermittlungskommission Ende September aufgelöst

Die Arbeit der EKO „Carport“ führte zu einer deutlichen Reduzierung der Straftaten in diesem Bereich. Nur noch vereinzelt wurden und werden derartige Delikte aktuell festgestellt. Aus diesem Grund erfolgte zum 30. September 2024 die Auflösung der Ermittlungskommission.

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