Gemeinsam mit einer 44 Jahre alten Frau aus dem Bayreuther Landkreis gelang es am Dienstagmittag (02. Februar) der Polizei, einen 42 Jahre alten Enkeltrickbetrüger festzunehmen. Dieser versuchte zuvor an das Geld der 44-jährigen Frau zu kommen. Diese ließ sich bewusst auf die Masche ein und verständigte die Polizei. Der Betrüger sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
44-Jährige bemerkt die Masche und gibt sich als Oma aus
Die 44-Jährige bekam gegen 11:45 Uhr einen Anruf von den Betrügern. Am Telefon versuchten sie ihr glaubhaft zu machen, dass ihre vermeintliche Enkelin einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Daher sei jetzt Geld für eine Kaution und Beerdigungskosten fällig. Eine weinende Person am Telefon gab sich als die Enkelin aus. Zudem gab sich ein falscher Polizist mit dem Namen „König“ und ein vermeintlicher Staatsanwalt mit dem Namen „Bach“ aus. Die 44-Jährige bemerkte laut Polizeipräsidium Oberfranken sofort die Masche. Sie ließ sich auf die Geschichte ein und gab sich als die „überrumpelte Oma“ aus.
44-Jährige und Bankmitarbeiterin täuschen die Betrüger
Sie folgte den Anweisungen der Betrüger und begab sich in ihre Hausbank in Pegnitz. In nahezu allen Fällen möchten die Täter, dass das Telefonat auch in der Bank nicht unterbrochen wird. So können sie die Gespräche in der Bank mithören. Darauf ließ sich die 44-Jährige ein und informierte die Angestellte mit einem Hinweiszettel. Sowohl die 44-Jährige als auch die Mitarbeiterin schafften es, dass die Betrüger keinen Verdacht schöpften.
Polizei in Zivil nimmt bei Geldübergabe den 42-Jährigen fest
Anschließend ging die 44-Jährige zum vereinbarten Geldübergabeort in Bayreuth. Die informierte Polizei begleitete sie in Zivil. Gegen 13:15 Uhr begab sich ein Mann an das geparkte Auto der Frau und verlangte nach dem Geld. Mit einem Hupen verständigte sie die Polizei, die den 42 Jahre alten Mann mit polnischer Staatsangehörigkeit vor Ort festnahmen.
42-Jährige fällt zuvor mit ähnlichen Maschen in Berlin auf
Die Kripo Bayreuth ermittelt zu dem Betrugsfall. Dank des couragierten Verhaltens der 44-Jährigen diesmal ohne finanziellen Schaden. Eine Strafkaution ist in Deutschland nicht üblich, wie sie bei den betrügerischen Anrufen immer wieder gefordert wird. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth sitzt der 42 Jahre alte Mann seit Mittwoch (02. Februar) in Haft. Ersten Erkenntnissen zufolge war er bereits in Berlin wegen ähnlichen Betrugsfällen auffällig.