„Die Zeichen stehen auf Grün“, so lautet das Ergebnis der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die Exporte werden weiter durch den niedrigen Euro und den günstigen Rohölpreis befeuert. Die Inlandsnachfrage wird aufgrund hoher Beschäftigenzahlen, niedriger Zinsen und arbeitnehmerfreundlicher Tarifabschlüsse weiter anziehen. Es ist aber nicht alles Gold was glänzt!
„Die niedrigen Ölpreise und die niedrigen Zinsen verleiten die Politik zu Entscheidungen, die die Wirtschaft über Jahre belasten werden“, mahnt Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth.
IHK-Konjunkturklimaindex steigt
Die oberfränkische Wirtschaft schätzt ihre aktuelle Geschäftslage dennoch ungebrochen positiv ein. Zudem ziehen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate weiter an. Der IHK-Konjunkturklimaindex stieg somit von 121 auf 125 Punkte. „Der oberfränkischen Wirtschaft geht es gut. Der Index klettert auf den zweithöchsten Wert seit vier Jahren“, führte IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen aus.
91 Prozent der Unternehmen sehen Geschäftslage gut oder befriedigend
42 Prozent der Unternehmen geben eine gute und 49 Prozent eine befriedigende Geschäftslage an. Hierbei stechen der Dienstleistungssektor, saisonbedingt das Baugewerbe und der Einzelhandel heraus. Insgesamt gehen für die kommenden zwölf Monate 29 Prozent der Unternehmer von einer positiven und lediglich zwölf Prozent von einer negativen Geschäftsentwicklung aus.
EU-Exporte sind Taktgeber
Das Auftragsvolumen im In- und Ausland blieb in den letzten sechs Monaten konstant mit einer leicht steigenden Tendenz. Im In- und Ausland konnten über drei Viertel der befragten Betriebe gleichbleibende oder steigende Umsätze generieren. „Im Ausland sind es die Geschäfte auf den EU-Märkten, die sich zum Taktgeber der entwickeln und die nochmals starke Zuwächse verzeichnen“, so stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm. Auf dem Inlandsmarkt rechnen 32 Prozent mit einem steigenden und 13 Prozent mit einem sinkenden Auftragsvolumen. Im Ausland stellt sich die Situation ähnlich dar.
Risiken am Markt beachten
Obwohl die Inlandsnachfrage anzieht, schätzen 53 Prozent der Unternehmen diesen durch die Politik des billigen Geldes befeuerten Trend als labil ein. „Letztendlich ist die geldpolitisch getriebene Binnennachfrage nur Putz, der Risse im Mauerwerk verdeckt, aber nicht behebt“, so Trunk.
Investitionen in mehr Produktivität
Die oberfränkische Wirtschaft reagiert auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die steigenden Arbeitskosten mit wachsenden Inlandsinvestitionen zur Produktivitätssteigerung. Auch rechnen die Unternehmen mit einer spürbaren Zahl an Neueinstellungen. Die Unternehmen schöpfen alle Möglichkeiten zur Gewinnung von Fachkräften aus. Starke Beschäftigtenzuwächse werden im Baugewerbe, Tourismussektor und Großhandel erwartet.
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