Aufgrund der aktuellen Energiekrise prüfte die Stadtverwaltung Bayreuth in den vergangenen Wochen in allen Bereichen Möglichkeiten, Energie zu sparen. Mehrere Maßnahmen wurden beziehungsweise werden umgesetzt. Darüber informierte am Donnerstag (06. Oktober) die Verwaltung der Wagner-Stadt.
Umsetzung der Maßnahmen zunächst bis Februar 2023
Die Maßnahmen zum Sparen von Energie sollen nach den Vorgaben der Bundesregierung zunächst bis Ende Februar 2023 umgesetzt werden. Ziel der Regelungen soll es sein, mit jeder eingesparten Kilowattstunde ein Stück weit unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden. Die Verordnung regelt Energieeinsparmaßnahmen im Detail für Wohnräume, für Gebäude, die nicht für Wohnzwecke genutzt werden, für Baudenkmäler und für Unternehmen. Die Bayreuther Stadtverwaltung lieferte hierzu einen umfangreichen Katalog an Maßnahmen.
Mieter von Wohnräumen
Für Mieterinnen und Mieter von Wohnräumen bedeutet dies, dass sie selber durch eigene Aktivitäten eine vertraglich zu gewährleistende Mindesttemperatur bis Ende Februar 2023 nicht mehr zu gewährleisten haben, sofern sie durch angemessenes Heiz- und Lüftungsverhalten weiterhin der Pflicht, Schäden an der Mietsache vorzubeugen, Rechnung tragen.
Unternehmen, Einzelhandel
Ladentüren und Eingangssysteme müssen geschlossen bleiben, um den Verlust von Heizwärme zu vermeiden. Beleuchtete Werbeanlagen sind von 22:00 bis 06:00 Uhr abzuschalten.
Beleuchtung von Gebäuden
Für die Stadtverwaltung bedeutet die Umsetzung der Bundesverordnung, dass die Außenbeleuchtung von prägnanten Gebäuden und Baudenkmälern in der Stadt seit Anfang September täglich von 22:00 bis 16:00 Uhr abgeschaltet wird.
Verwaltungsgebäude, Schulen und KiTas
Die Gemeinschaftsflächen in den Verwaltungsgebäuden (Flure und Treppenhäuser in den Rathäusern) werden nicht mehr beheizt, eine Raumtemperatur von 19 Grad in den Büroräumen der Ämter und Dienststellen wird angestrebt. Schulen und Kindertagesstätten sind hiervon ausgenommen. Der Einsatz von Heizlüftern in den Verwaltungsgebäuden ist grundsätzlich untersagt. Die Außenbeleuchtung des Neuen Rathauses und der Schlossgalerie wird reduziert. Auf eine Beleuchtung der Arkadendurchgänge für Fußgängerinnen und Fußgängerin am Neuen Rathaus und der Schlossgalerie kann aber aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht gänzlich verzichtet werden. Die Außenbeleuchtung des Rathauses II wird komplett ausgeschaltet.
Dezentrale Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher, deren Betrieb zum Händewaschen vorgesehen ist, sind auszuschalten. Zudem ist die Temperatur von Warmwasser so weit zu beschränken, dass ein Gesundheitsrisiko durch die Bildung von Legionellen vermieden wird. Hiervon ausgenommen sind Kinderbetreuungseinrichtungen, Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe und Pflegeeinrichtungen.
Museen
Die Fassaden-Beleuchtung des Richard-Wagner-Museums wird ab Anfang Oktober abgeschaltet. Auch die Innenbeleuchtung des Museums wird auf eine Notbeleuchtung reduziert. Während der Heizperiode wird die Lufttemperatur in den Verwaltungs- und Museumsräumen auf 19 Grad heruntergefahren, in den Archiv- und Depoträumen auf 16 Grad.
In der Prüfung ist auch eine vorübergehend komplette Schließung von Jean-Paul-Museum und Franz-Liszt-Museum in den heizintensiven Wintermonaten.
Die Außenbeleuchtung der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte wurde ausgeschaltet. In der Gedenkstätte sowie dem Stadtarchiv werden die Heizkörper auf eine Raumtemperatur von 19 Grad gedrosselt. Durchlauferhitzer wurden bereits ausgestellt. Dies gilt auch für die Durchlauferhitzer im Kunstmuseum im Alten Rathaus, wo zudem die Beheizung der Gemeinschaftsflächen abgeschaltet wurde.
RW21
Im gemeinsamen Domizil von Stadtbibliothek und Volkshochschule wird mit Beginn der Heizperiode ebenfalls eine Raumtemperatur von 19 Grad angestrebt. In den Toiletten wurde das warme Wasser abgestellt. Auch die Außenbeleuchtung des Gebäudes wird deaktiviert. Die Schaufenster werden ab 20:00 Uhr nicht mehr beleuchtet, die LED-Schriftzüge über dem Eingang sollen nach Schließung der Bibliothek nicht mehr leuchten. Seit geraumer Zeit wird im RW21 zudem die Beleuchtung nach und nach auf LED umgestellt, was erhebliches Energie-Einsparpotenzial birgt. Noch in diesem Jahr soll die Umstellung bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen sein.
Musikschule
Hier wird mit Beginn der Heizperiode die Raumtemperatur im gesamten Gebäude gedrosselt. Das Sekretariat wird nur auf 19 Grad beheizt. Warmwasserspeicher und Durchlauferhitzer wurden ausgeschaltet.
Kommunales Jugendzentrum, Jugendheim
Auch hier wurde die Raumtemperatur zentral auf 19 Grad heruntergefahren.