Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik arbeiteten 2022 insgesamt rund 1,5 Millionen der knapp 6,2 Millionen abhängig Beschäftigten in Bayern mindestens einen Tag in der Woche von zu Hause aus. Oberfranken liegt unter den Regierungsbezirken auf dem dritten Platz. Eine Berufsgruppe liegt bei der Arbeit von daheim ganz weit vorn.
Mindestens ein Tag Home Office in der Woche: Niveau konstant
Nach ersten Ergebnissen des Mikrozensus arbeitete im letzten Jahr jeder vierte abhängig Beschäftigte in Bayern mindestens einen Tag in der Woche von zu Hause aus. Im Vergleich zu 2021 (25 Prozent) blieb der Anteil, auch nach dem Auslaufen der Home Office-Pflicht aufgrund der Corona-Regelungen im Jahr 2022 mit 24 Prozent konstant.
Häufigkeit sinkt allerdings
Allerdings sank gegenüber dem Vorjahr die Häufigkeit der Home Office-Tage pro Woche. Während 2021 noch 37 Prozent der Beschäftigten an jedem Tag der Woche daheim arbeiteten, sank deren Anteil 2022 auf 28 Prozent.
Oberfranken auf dem Podest
Ein Blick auf die Regierungsbezirke zeigt deutliche Unterschiede: Oberbayern ist mit einem Home Office-Anteil von 32 Prozent Spitzenreiter in Bayern. Oberfranken liegt mit 21 Prozent hinter Mittelfranken (25 Prozent) auf dem dritten Platz. Den geringsten verbuchte Niederbayern mit 16 Prozent.
Die Differenzen dürften sich größtenteils durch strukturelle Unterschiede erklären lassen. Die Wirtschaftsmetropole München bietet beispielsweise mehr ´Home Office-fähige´ Arbeitsplätze als der ländliche Raum. … Dies zeigt sich auch im Stadt-Land-Vergleich: So liegt der Home Office-Anteil in ländlichen Gebieten bei 20 Prozent, in urbanen Gebieten bei 33 Prozent.
(Jochen Knöller, Referent im Bayerischen Landesamt für Statistik)
Unterschiede beim Alter erkennbar
Die Auswertung zeigte zudem, dass Home Office in der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen am häufigsten genutzt wird. In dieser Altersgruppe arbeiteten 29 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise daheim. In der Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen lag der Anteil bei 21 Prozent.
Einflussfaktoren: Tätigkeit, Bildung, Einkommen
Ob eine Arbeit überhaupt von zu Hause aus verrichtet werden kann, liegt nicht zuletzt an der Tätigkeit selbst. So haben Arbeiterinnen und Arbeiter oft nur in Ausnahmefällen (zum Beispiel Call Center), die Möglichkeit, ihren Beruf von zu Hause ausüben zu können. In dieser Gruppe betrug der Home Office-Anteil zwei Prozent gegenüber 28 Prozent bei den Angestellten. Beamte nutzten zu 43 Prozent die Möglichkeit des Home Office.
Auch der Bildungsabschluss hat großen Einfluss auf die Möglichkeit, im Beruf von zu Hause aus arbeiten zu können. So liegt der Home Office-Anteil der abhängig Beschäftigten mit einem niedrigen Bildungsabschluss bei sieben Prozent, mit einem mittleren Bildungsabschluss bei 15 Prozent und mit einem hohen Bildungsabschluss sogar bei 47 Prozent.
Damit verbunden steigt der Home Office-Anteil bei Tätigkeiten mit einem höheren Einkommen deutlich. Bei den abhängig Beschäftigten mit einem Netto-Monatseinkommen von 1.000 bis 2.000 Euro lag der Anteil im Jahr 2022 bei lediglich elf Prozent, hingegen bei Personen, die 4.000 Euro netto und mehr verdienten, bei 63 Prozent.