Eine Gruppe von Eisenbahn-Freunden machte sich Ende August auf eine lange Reise von Oberfranken nach Sibirien. Dies geschah nicht bequem per Flugzeug, sondern in einem Schlafwagen der russischen Staatsbahn. Der Waggon bot für jede Person gerade einmal drei Quadratmeter Platz, wurde mit einem Kohleofen beheizt und besaß nur eine Dusche. Trotzdem freuten sich alle Bahnbegeisterten schon lange auf die Reise, denn die Planung dauerte ganze zwei Jahre.
Exklusiver Reisebericht für TVO (Teil2)
Eisenbahn-Fan Matthias Meeh hat diesen Trip mit seinem russischen Freund Anton Tarasov auf die Beine gestellt. Er ist es auch, der für TVO einen exklusiven Reisenbericht von diesem Eisenbahn-Abenteuer schrieb. Hier der zweite Teil:
Ankunft in Irkutsk
Dort wurde unser Wagen vom Zug Nummer 2 nach Vladiwostok abgekuppelt und wartet nun auf die Beförderung mit einer eigenen Lok Richtung Baikalsee am Folgetag. Um mal wieder eine warme Dusche genießen zu können haben wir uns ein Hotel für eine Nacht gegönnt. Diese Straßenbahnline fuhr direkt davor vorbei. Die ersten Vorbeifahrten am Hotel wurde auch schon als Erdbeben missinterpretiert.
Der Sonderschlafwagen ist nun in Sludjanka
Dort beginnt die alte Baikalbahn. Die E-Lok, die uns von Irkutsk hierher gebracht hat wird gleich abgehängt. Leider hat der Regen für nicht gerade gutes Fotowetter gesorgt.
Scheinanfahrt kurz nach dem Bahnhof Angasolka
Es ist mittlerweile schon trocken, aber noch etwas frisch. Dank der Kälte kommt der Dampf der Lok besonders gut zum Ausdruck.
Unser Zug von vorne
Bei einem weiteren Zwischenhalt gab es die Möglichkeit, den Zug aus verschiedenen Positionen zu photographieren.
Eisenbahnromantik
Schöne Abendstimmung herrscht, als es bei einer weiteren Scheinanfahrt in einen Tunnel geht. Bevor jedoch der Zug dafür zurücksetzt, entstand diese Aufnahme. Die Sonne begleitet uns überraschenderweise noch eine weitere Stunde bis zum Untergang.
Sonnenuntergang kurz vor unserem Ziel
Die Sonne wird gleich hinter dem Berg verschwinden. Kurz danach kommt der Sonderzug an dieser Stelle vorbei, wo man sich schon auf die Außenaufnahme des Zuges vorbereitet hat.
Wir sind endlich angekommen!
Es ist ein bewegender Moment, als der Zug den Zielbahnhof Port Baikal in der Dunkelheit erreicht. Das Zuglaufschild wird symbolisch abgenommen, währen unter fast gespenstiger Stille nur die Dampflok vor sich hin zischt. Da blieb das ein oder andere Auge nicht trocken.
Unsere Reise ist nun leider beendet
Wir haben es geschafft. Am Folgetag steht der Wagen alleine in bestem Sonnenlicht am Bahnhof Port Baikal. Die Reisenden sind bereits eifrig dabei, die Umgebung zu erkunden. Hier endet unsere Bilddokumentation, am Folgetag begann bereits die Rückfahrt mit diesem Wagen bis Moskau, von wo aus am 11. September alle ihre individuelle Heimreise antreten werden.
Alle Mitfahrer und das Organisationsteam bedanken sich für das Interesse an unserer einmaligen Fahrt.
Viele Grüße, Matthias Meeh
>>> HIER GEHT ES ZURÜCK ZUM ERSTEN TEIL DES REISEBERICHTES! <<<
Unser Bericht vom Start in Behringersmühle vom Montag (31. August):
(Text / Fotos: Matthias Meeh)