Tierheim Pfaffengrün trauert um "Hündin mit Herz"
Wie das Tierheim in einem Social-Media-Post schreibt, sei Jana eine "Hündin mit Herz" und eine "Beschützerin und große Kämpferin" gewesen. Leider sei es nie gelungen, ein liebevolles "Für-Immer-Zuhause" für den Owtscharka-Herdenschutzhund zu finden, schließlich sei der Vierbeiner, der 2016 aufgrund einer Beschlagnahmung wegen schlechter Haltung ins Tierheim Pfaffengrün kam, sehr "eigen" gewesen. "Rassetypisch hast du die Menschen in deiner Nähe beschützt und verteidigt. Wer aber nicht zu deinem Kreis gehörte, der wurde vertrieben und wenn es sein musste, auch mit körperlichem Einsatz", schreibt das Tierheim in Schwarzenbach an der Saale.
Vermittlungsversuche für Jana scheiterten immer wieder
Trotz mehreren Vermittlungsversuchen habe es nie zwischen Jana und den ausgewählten Kandidaten gepasst. Nach einem weiteren gescheiterten Anlauf traf das Team des Tierheims Pfaffengrün schließlich eine Grundsatzentscheidung: "Während der stundenlangen Rückfahrt lagst du apathisch im Auto. Doch als wir an der Landesgrenze Fletschenreuth ankamen, warst du plötzlich hellwach und aufgeregt. Wir ließen dich ein ganzes Stück weit vor dem Tierheim aus dem Auto und du ranntest voller Freude und so schnell du konntest in dein altes Zuhause. Von diesem Tag an war klar, dass du bei uns bleiben durftest". Schließlich habe man die Hündin zur "Hausmeisterin" ernannt, welche abends auf dem Tierheimgelände patrouillieren durfte.
Owtscharka-Hündin schenkte zwei Frauen ihr Vertrauen
Im Gespräch mit TV Oberfranken erzählt Evi Schwab, eine von zwei Bezugspersonen, die Janas besonderes Vertrauen genossen, von ihren ersten Begegnungen mit der Hündin: "Zu Beginn ihrer Zeit hat sie niemandem vertraut", erinnert sich die ehrenamtliche Patin. "Ich habe mich dann öfter zu ihr an den Zwinger gesetzt und langsam ihr Vertrauen gewonnen. Schließlich bin ich in den Zwinger gegangen, und sie hat mich tatsächlich an sich herangelassen."
Patin erinnert sich: "Jana war eine ganz Liebe"
Über die nächsten Jahre hinweg war Schwab gemeinsam mit einer weiteren Patin Janas wichtigste Wegbegleiterin. Ihr gegenüber konnte sich die ansonsten sehr misstrauische Hündin öffnen und eine ganz andere Seite von sich preisgeben: "Jana war eine ganz Liebe. Sie hat sich gerne streicheln lassen und immer sehr darauf geachtet, mich zu beschützen". Auch Evi Schwabs eigenen Hund konnte sie schnell akzeptieren und so hatte Jana auf den Spaziergängen neben ihrer Patin einen weiteren Wegbegleiter.
Einzelgängerin Jana war am Ende nicht mehr allein
Doch das neu gefundene Glück sollte nicht ewig anhalten. Im Alter von zehn Jahren erkrankte Jana an Arthrose, welche in den vergangenen Monaten immer dramatischere Formen annahm. Diesen August war es schließlich so weit: Jana musste mit 13 Jahren eingeschläfert werden. Im Gegensatz zu früheren Lebensjahren war sie in ihren letzten Momenten jedoch nicht allein: "Wir waren bei ihr und haben Abschied genommen, Janas andere Patin war auch dabei. Für Jana war es eine Erlösung."