Vor kurzem stellte der Healthcare-Konzern Roche an seinem Standort Penzberg (WM), südlich von München, einen neuen Antikörpertest vor. Immunreaktionen aufgrund eines Kontakts mit dem SARS-CoV-2-Virus können demnach mit einer an 100 Prozent grenzenden Zuverlässigkeit nachgewiesen werden. Der Test wurde maßgeblich von Dr. Christian Scholz mitgestaltet, einem Biochemie-Absolventen der Universität Bayreuth. Er ist nun Laborleiter bei dem Pharma-Unternehmen. Erkenntnisse zur sogenannten Proteinfaltung, die er in seiner Bayreuther Dissertation gewonnen hat, waren entscheidend für die Entwicklung des Tests.
Test ermöglicht aussagekräftige Analysen für Entscheidungen über Lockerungsmaßnahmen
Mit dem neuen Test soll es demnach in naher Zukunft möglich sein, große Bevölkerungsgruppen daraufhin zu untersuchen, wie viele Personen aufgrund einer Infektion mit dem Virus eine Immunantwort entwickelt haben. Auf diese Weise kann der Test eine zuverlässige epidemiologische Datenerhebung sicherstellen, die aussagekräftige Analysen ermöglicht, wenn im Zuge dessen gesundheitspolitische Entscheidungen über Lockerungsmaßnahmen zu treffen sind.
Dr. Christian Scholz entwickelt Antigen, um Antikörper im Blutbild zu erkennen
Ob ein Test die gegen ein Virus gebildeten Antikörper zuverlässig erkennt, hängt entscheidend von dem Antigen ab, das dabei eingesetzt wird. Aktuell wird ein Antigen des Coronavirus SARS-CoV-2 benötigt, welches mit sehr hoher Empfindlichkeit und Spezifität die gegen dieses Virus gebildeten Antikörper in Blutproben erkennt. Außerdem muss dieses Antigen eine hinreichend hohe Stabilität aufweisen. Nur so ist gewährleistet, dass es nach der Herstellung der Testkits seine volle Aktivität über eine ausreichend lange Zeit zuverlässig behält. Das Antigen, das alle diese Anforderungen erfüllt und das Herzstück des neuen Anti-SARS-CoV-2-Antikörpertests bildet, entwickelt Dr. Christian Scholz mit seiner Forschergruppe in Penzberg.