Wie das Polizeipräsidium Oberfranken am Donnerstag (13. Januar) mitteilt, täuschte seit vergangenen Spätsommer ein Betrüger-Trio einen 62 Jahre alten Mann aus Bischofsgrün (Landkreis Bayreuth) und versicherte diesem, geliehenes Geld mit erheblichem Aufschlag zurückzuzahlen. Es handelte sich hierbei um leere Versprechungen. Alle drei Tatverdächtigen sitzen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth inzwischen in Untersuchungshaft.
Betrüger geben vor, viel Geld geerbt zu haben
Im August 2021 kreuzten sich zum ersten Mal die Wege des 62-Jährigen und der drei Männer aus Tschechien und der Slowakei. Die Gruppe kaufte einem Familienmitglied des später Betrogenen ein Fahrzeug ab. Bereits hier erfanden sie die Geschichte, dass einer von ihnen eine erhebliche Summe geerbt hätte und sie nur für die Rückreise über die Grenze etwas „Spritgeld“ benötigten. Für diese Hilfeleistung stellten sie dem 62-Jährigen ein Vielfaches als Dankeschön in Aussicht. Mit 100 Euro Bargeld fuhren sie anschließend vom Hof des 62-Jährigen.
62-Jähriger gibt Trio fünfstellige Summe
Anstatt das Geld wie vereinbart zurückzuzahlen, nahm die Bande in den Folgewochen aus verschiedenen vorgetäuschten Gründen wiederholt Kontakt zum Bischofsgrüner auf und forderten kurzfristige Bargeldzahlungen. Immer mit der Aussicht, aus dem vermeintlichen Erbe lukrativ für diese Hilfeleistungen entlohnt zu werden. Bis Ende Oktober brachten sie den Getäuschten auf diese Weise um eine niedrige fünfstellige Summe.
Kriminalpolizei nimmt zwei der drei Tatverdächtigen zunächst fest
Schließlich flog der Schwindel auf und der Betrogene wandte sich an die Polizei. Gerade als Ermittler der Kriminalpolizei Bayreuth zur Zeugenvernehmung im Haus des 62-Jährigen erschienen, klingelte das Telefon erneut und die Tatverdächtigen wollten zu einem neuen Täuschungsversuch ansetzen. Ein Treffen in den vier Wänden des Mannes bot die Gelegenheit für eine Festnahme. Zwei der drei Männer wurden festgenommen. Ein 30-Jähriger aus Tschechien und ein 35 Jahre alter Mann aus der Slowakei. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Vom dritten Tatverdächtigen fehlte zu diesem Zeitpunkt noch jede Spur.
Alle drei Männer müssen sich wegen Bandenbetrug verantworten
Die Ermittlungen der Bayreuther Kriminalpolizei führten Mitte Dezember zum dritten Tatverdächtigen, einem 36-Jährigen aus Tschechien. Die Polizei aus dem tschechischen Ort Sokolov konnten den Mann, der zwischenzeitlich per europäischem Haftbefehl gesucht wurde, festnehmen und Anfang Januar an die deutsche Justiz überstellen. Am vergangenen Freitag (07. Januar) erging auch gegen ihn Untersuchungshaftbefehl. Die drei Männer befinden sich inzwischen in unterschiedlichen Haftanstalten und müssen sich wegen des Verdachts des Bandenbetruges strafrechtlich verantworten.