In der Silvesternacht schlug ein Unbekannter eine Fensterscheibe der Synagoge in Ermreuth, einem Ortsteil von Neunkirchen am Brand (Landkreis Forchheim) ein und versuchte anschließend, dort einen Feuerwerkskörper zu zünden. Wir berichteten! Am letzten Donnerstag (05. Januar) nahm die Polizei einen 21-jährigen Tatverdächtigen im Nachbarort fest! Dies teilte die Polizei am heutigen Dienstag (10. Januar) mit.
Polizei und Staatsanwaltschaft werfen dem Tatverdächtigen vor, eine Fensterscheibe der Synagoge von Ermreuth eingeschlagen und anschließend versucht zu haben, vor dem Fenster der Synagoge einen Feuerwerkskörper zu zünden, um diesen dann durch die zerstörte Scheibe in die Synagoge zu werfen und so dort Feuer zu legen.
Hinsichtlich der genauen Hintergründe der Tat und etwaiger politischer Motivationen werden derzeit weitere Ermittlungen geführt. Angesichts der Tatumstände handelt es sich laut Polizeiangaben um eine antisemitisch motivierte Straftat mit einem rechtsextremistischen Hintergrund.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg stellte nach der Festnahme einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen versuchter schwerer Brandstiftung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Am Freitag (06. Januar) wurde der 21-Jährige einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Dieser lehnte den Erlass eines Haftbefehls wegen einer fehlenden Fluchtgefahr aber ab. Der Tatverdächtige wurde daraufhin auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg legte in der Zwischenzeit gegen die Entscheidung des Richters eine Beschwerde zum Landgericht Bamberg ein. Am Dienstag (10. Januar) wurde das Ermittlungsverfahren von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen.