Der Schock in Brüssel und bei den EU-Befürwortern sitzt seit dem Freitagmorgen (24. Juni) tief. Bei dem EU-Referendum auf der Insel stimmte die Mehrheit der Briten für einen Ausstieg aus der EU. Nachdem alle 682 Wahlbezirke über Nacht ausgezählt wurden, stand das knappe Wahlergebnis fest.
Befürworter des EU-Austrittes: 51,9 Prozent
Die Befürworter eines EU-Austrittes kamen auf 51,9 Prozent (rund 17,5 Millionen). Rund 16 Millionen Wahlbeteiligte (48,1 Prozent) stimmten für einen Verbleib in der EU. Nach dieser schweren Schlappe für die amtierende Regierung kündigte der britische Premierminister David Cameron seinen Rücktritt an. Bis zum Herbst soll ein Nachfolger gefunden sein.
Börsen brechen ein / Flucht in das Gold
Unterdessen brachen an den Börsen die Indizes und Aktien ein. Nachdem der Deutsche Aktionindex DAX vorbörslich rund 10 Prozent verlor, pendelte sich das Minus gegen Mittag bei rund -7 Prozent ein. Alle DAX-Werte wiesen am Mittag rote Vorzeichen auf. Besonders von der Brexit-Entscheidung betroffen waren Finanzwerte wie die Deutsche Bank (-13,46 Prozent), die Commerzbank (-10,41 Prozent) und die Allianz (-8,94 Prozent). Auch der Devisenmarkt wurde regelrecht umgepflügt. Das Britische Pfund verlor gegenüber dem Euro (Stand Freitagmittag) 4,98 Prozent. Zum Dollar ging das Pfund sogar um 7,43 Prozent in die Knie. Angeschlagen ist auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung verlor bis Mittag rund 2,56 Prozent. Anleger flüchten hingegen in den "sicheren Hafen" Gold. Die Feinunze verzeichnete einen Anstieg von 4,01 Prozent am Freitagmittag. Die Ölpreise der Sorten Brent und WTI gaben ebenfalls um 4 Prozent nach.