Eine Betrugsserie mit einem erzielten Sachschaden in Höhe von rund 140.000 Euro klärten jetzt Ermittler von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg auf. Gegen drei Männer erging ein Haftbefehl. Das Verfahren richtet sich insgesamt gegen fünf Verdächtige. Die Straftaten begannen bereits im Sommer 2018 und fanden jetzt ihr Ende.
Waren bestellt aber nicht bezahlt
Laut Polizei betrieben drei Tatverdächtige ohne Gewerbeanmeldung eine Bau- und eine Dienstleistungsfirma. Hierfür benötigte Materialien und Werkzeuge bestellten die Männer in ganz Deutschland bei diversen Online-Shops. Die Rechnungen wurden den Angaben nach zum größten Teil ignoriert. Teilweise wurden Waren auf Fantasie-Personalien oder unter Missbrauch von existenten Personen bestellt, die aber mit den Rechnungen nichts anfangen konnten. Auch Baumaschinen und Fahrzeuge wurden angemietet und die Rechnungen in der Folge nicht bezahlt haben. Zudem sollen die fünf Tatverdächtigen bei vier Tankstellen mehrere Monate auf Kredit getankt haben.
Anwesen im Landkreis Kronach durchsucht
Im Zuge der sehr umfangreichen Ermittlungen beantragte die Staatsanwaltschaft Coburg Mitte Oktober 2020 einen Durchsuchungsbeschluss, worauf die Kripo ein Anwesen im Landkreis Kronach durchsuchten. In dem teilweise verwahrlosten Anwesen wurden diverse Schriftstücke, stapelweise Mahnungen, Handys, Laptops sowie zahlreiche Waren entdeckt und sichergestellt.
"Warenlager" in Thüringen entdeckt
Die Durchsuchungsmaßnahmen erstreckten sich in der Folge auf eine Halle im benachbarten Thüringen. Hier bot sich der Polizei ein riesiges Warenlager. Mehrere Transporte waren nötig, um die Beweisstücke in die polizeilichen Asservatenräume zu transportieren.
Zwei mutmaßliche Täter sitzen im Gefängnis
Die Einsatzkräfte nahmen drei Männer vorläufig fest. Zwei Verdächtige brachten die Beamten in Gefängnissen unter. Einer der Haftbefehle wurde gegen strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt. Auch zwei Frauen müssen sich wegen mehrerer Betrugsdelikte strafrechtlich verantworten.
240 Asservate sichergestellt
Im Rahmen ihrer Ermittlungen und Sicherstellungen werteten die Kriminalbeamten insgesamt 240 Asservate aus, 45 davon waren Handys, Laptops und andere digitale Endgeräte, die erst durch die Digitale Forensik beweiskräftig gesichert werden konnten. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft zu möglichen weiteren Straftaten durch die Tatverdächtigen dauern an.