Anne-Theresa Wittmann macht den ersten Platz
Die diesjährigen Träger des Förderpreises für junge Künstler der Stadt Coburg im Bereich Bildende Kunst stehen fest: Der erste Preis geht an Anne-Theresa Wittmann. Sie wurde 1983 in Lichtenfels geboren, besuchte das Gymnasium Albertinum in Coburg und studierte danach in Dresden. Ihre übergeordneten Themen sind „Wirklichkeit als Abbild und Illusion als Realität“. Mit unterschiedlichen Medien ist die Nachwuchskünstlerin dem Bild und der Wirklichkeit auf der Spur. Ihre Vorgehens- und Wirkungsweise erklärt Wittmann folgendermaßen: „Durch Projektionen auf scheinbar Unverrückbares, wie zum Beispiel auf die handfesten Realitäten der Architektur, entsteht ein Spannungsbereich, in dem sich das Medium Video selbst reflektiert. Das per definitionem illusorische Videobild wird zur eigenen Realität. Ein Prozess aus dem es in unserem von Medien geprägten Alltag kein Entkommen mehr gibt. Mit umso größerer Motivation möchte ich künstlerisch in diese Richtung forschen: Die Kunst ebenso als Mittel zur Schaffung von Illusionen weiterentwickeln wie auch als Mittel zu ihrer Bloßlegung.“
Alf Maron belegt Platz zwei
Alf Maron, 1980 in Radebeul geboren, hat in Neustadt bei Coburg eine Ausbildung zum Fotografen gemacht, in Potsdam Kommunikationsdesign studiert und ist heute freiberuflich tätig. Maron hat bereits einige Preise gewonnen, um den Förderpreis hat er sich mit einer Fotoarbeit unter dem Titel „Spontanzauber“ beworben. In den Blick nimmt er dabei sieben Rollenspieler aus zum Teil unterschiedlichen Rollenspielgattungen: LARP (Live Action Role Playing), Cosplay und Trading Card Game. Die Protagonisten der Bilder hat Maron vier Monate lang begleitet. Parallel dazu sind Interviews entstanden, die zusammen mit den Fotografien einen exemplarischen Blick auf das Rollenspiel gewähren und Momentaufnahmen der Porträtierten darstellen. „Das Rollenspiel ermöglicht ‚Anderssein’ und die Ablenkung und Ausblendung des Alltags. Ist es doch ein Medium, welches dem Akteur durch das Zulegen einer Charakterrolle die Möglichkeit gibt, einen virtuellen Raum zu betreten, “ erklärt Maron sein Interesse. Der Überschreitung von der Realität in die Virtualität nachzugehen – das ist es, was ihn dabei besonders reizt.
Die Gewinner des Förderpreises 2013 konzipieren nun eine Ausstellung ihrer Werke, die am 07. September 2013 im Kunstverein Coburg eröffnet wird.