In einer Pressekonferenz am Dienstag (27. Juli) gab unter anderem Ministerpräsident Markus Söder bekannt, dass die 13. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmeverordnung bis zum 25. August verlängert wird. Nicht nur die Maßnahmen, sondern auch der Betrieb von Impfzentren und mobilen Teams wird mit angepasster Personal-Kapazität fortgesetzt. Zudem sollen aus aktuellem Anlass die Bürgerinnen und Bürger besser vor Katastrophen- und Gefahrenlagen in Bayern gewarnt werden. Möglich machen soll dies der Ausbau von Sirenen.
Ab Mittwoch (28. Juli) gelten folgende Änderungen der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen:
Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren sollen ein Impfangebot bekommen
Der Ministerrat hat sich dafür ausgesprochen, allen Schülerinnen und Schülern ab 12 Jahren in Bayern in den Impfzentren ein Impfangebot ab Mitte August 2021 zu machen. Die Staatsministerien für Unterricht und Kultus und für Gesundheit und Pflege werden beauftragt, die hierfür erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten.
Testkonzept in Kitas für Kinder und Beschäftigte wird fortgeführt
Das bisherige Testkonzept in Kitas für Kinder und Beschäftigte soll weitergeführt werden. Das System trägt dazu bei, auch im neuen Kindergartenjahr eine Fortsetzung des Regelbetriebs und ein sicheres Miteinander gewährleisten zu können. Eltern sollen auch weiterhin Antigen-Selbsttests für ihre Kinder mit Berechtigungsschein in den Apotheken beziehen können. Ebenso sollen die Kita-Beschäftigten weiterhin zwei Antigen-Selbsttests pro Woche erhalten.
Bayern unterstützt sogenannte "Verstärkerbusse"
Im kommenden Schujahr wird Bayern die Kommunen bei der Beschaffung von zusätzlichen Schulbussen unterstützen. Hierdurch soll gesichert werden, dass die Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zu Schule vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt sind. Ob zusätzliche Busse bestellt werden, entscheidet die jeweilige Kommune auf Grundlage der konkreten Situation vor Ort. Die Staatsregierung appelliert an die Kommunen, das Förderprogramm umfassend zu nutzen, um eine wirksame Entzerrung vor Ort zu erreichen. Im vergangenen Schuljahr 2020/21 hat die Bayern bis zu 56 Millionen Euro für zusätzliche Schulbusse bereitgestellt. Mit dem neuen Sonderprogramm sollen bis zum Beginn der Weihnachtsferien erneut 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Ausbau von Sirenen soll verdoppelt werden
Die Bevölkerung in Bayern soll künftig noch besser vor Katastrophen- und Gefahrenlagen gewarnt werden. Bayern hat deshalb das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Sirenen beschlossen. Die Sirenen sollen bayernweit auf die Anzahl von 26.000 verdoppelt werden. Eine Sirene hat den Vorteil, dass sie laut und somit innerhalb eines großen Radius gut zu hören ist. Zudem sorgt sie durch den „Weckeffekt“ dafür, dass auch schlafende Personen über eine bevorstehende Gefahr alarmiert werden. Darum sollen künftig alle Bürgerinnen und Bürger innerhalb geschlossener Bebauungen mit einer Sirenenwarnung erreicht werden können. Zur Umsetzung wurde das bayerische Innenministerium beauftragt, ein Sirenenfinanzierungsprogramm zu erarbeiten. Das Sirenenausbauprogramm des Bundes hat derzeit ein Gesamtvolumen von 88 Millionen Euro.
Freistaat hält Warn-SMS für notwendig
Um die Warnung vor Gefahren weiter zu optimieren, hält die Staatsregierung auch Warn-SMS, sogenannte "Cell Broadcasting", für notwendig. Hiermit können schnell und gezielt Warn- und Verhaltenshinweise an alle Bürgerinnen und Bürger versendet werden, die mit ihrem Smartphone in den Funkzellen einer Gefahrenzone eingeloggt sind. Die Staatsregierung fordert die Bundesregierung daher auf, umgehend die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit Mobilfunkbetreiber zum Versand von Warn-SMS verpflichtet werden können.