Die tschechische Regierung verhängt in der Corona-Pandemie drastische Maßnahmen, die fast mit einem zweiten Lockdown gleichzusetzen sind. Grund ist der sprunghafte Anstieg der Neuinfektionen. Tschechien hat eine der höchsten Infektionsraten je 100.000 Einwohner in Europa. Bevor am heutigen Donnerstag (22. Oktober) die harten Maßnahmen greifen, machten sich am Grenzübergang bei Schirnding (WUN) einige Deutsche noch einmal auf, auf tschechischer Seite einzukaufen.
Rekord-Wert bei den Neuinfektionen in Tschechien
In Deutschland sind die Covid-19-Neuinfektionen binnen eines Tages um 11.287 Fälle gestiegen. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mit. Damit sind seit Ausbruch der Pandemie 392.049 Fälle registriert wurden. Fünfstellige Zahlen bei den Neuinfektionen lieferte der Nachbar Tschechien schon am Dienstag. Mit 11.984 Neu-Infektionen bilanzierte das Land einen neuen Rekordwert. Ein Grund jetzt, dass die Regierung handelt.
Fast alle Geschäfte müssen schließen
Von heute Morgen an müssen in Tschechien fast alle Geschäfte schließen. Ausgenommen von dem Fast-Lockdown sind Lebensmittelhändler, Apotheken und Drogerien. Weiterhin wurden Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung angeordnet, ähnlich wie im Frühjahr bereits. Die Menschen soll die Zahl ihrer Kontakte auf ein Minimum begrenzen. Der Weg unter anderem zum Arzt oder zur Arbeit ist noch erlaubt. Ebenso Spaziergänge in der freien Natur.
Maskenpflicht im Freien
Dies allerdings verbunden mit einer weitreichenden Maskenpflicht im Freien. So ist ein Mund-Nasen-Schutz die Pflicht, wenn man sich innerhalb von Städten und Dörfern aufhält, die bebaut sind. Eine derartige Pflicht galt in Tschechien bereits über drei Monate im Frühjahr.
Letzte Chance für einen Einkauf?
Viele Deutsche, die in der Grenzregion leben, nach Tschechien gern mal schnell zum Einkaufen oder zum Tanken fahren, sind von den strikten Maßnahmen ebenso betroffen. So konnte man am Mittwoch (21. Oktober) am Grenzübergang bei Schirnding beobachten, dass einige Deutsche noch einmal über die Grenze ins Nachbarland fuhren, bevor jetzt die strengen Maßnahmen greifen. Kurz vor der Anschlussstelle Marktredwitz auf der B303 gab es laut News5 eine Kontrollstelle der Bereitschaftspolizei. Hier wurden Fahrzeuge kontrolliert. Den Angaben nach handelte es sich aber nicht um eine Grenzkontrolle, wie man sie auf dem Frühjahr kannte.