Nach dem Beginn des bundesweiten Impfstarts (27. Dezember) ging die Debatte um Sonderrechte für Geimpfte los. Die Frage lautet dabei: Dürfen geimpfte Personen zum Beispiel in Restaurants, auf Veranstaltungen oder bei Flugreisen bevorzugt werden? Unter anderem sprach sich Gesundheitsminister Jens Spahn gegen diese Sonderregelung aus. Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hingegen hält besondere Rechte für Geimpfte für nicht ausgeschlossen.
Impfangebot für jeden Bürger bis zum Sommer
Aufgrund wenig vorhandenen Impfstoffs laufen die Impfungen seit vergangenem Sonntag (27. Dezember) eher mühsam voran. Medienberichten zufolge versicherte Gesundheitsminister Spahn, dass bis zum Sommer nächsten Jahres ein Impfangebot für jeden Bürger zur Verfügung stehen werde. In diesem Zusammenhang wird die Debatte um eine Sonderregelung für Geimpfte immer lauter.
Spahn, Seehofer und Lauterbach gegen eine Sonderregelung
Am vergangenen Wochenende äußerte sich noch vor Spahn der Bundesinnenminister Horst Seehofer zur aktuellen Diskussion um Sonderrechte. Medienberichten zufolge versicherte der CSU-Politiker, dass von staatlicher Seite aus keine Bevorzugung Geimpfter geben wird. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich dagegen aus. Ein solches Vorhaben wäre unter anderem nicht zu rechtfertigen, so Lauterbach. Zudem sei aktuell nicht auszuschließen, dass Geimpfte doch ansteckend sind. Wie das Robert-Koch-Institut erklärte, sei es zwar denkbar, dass Menschen mit einer Impfung zwar bei Kontakt mit dem Virus selbst nicht erkranken, jedoch den Erreger an andere weitergeben können.
Erst bei Nachweis von Immunität im Blut seien Sonderregelungen für Geimpfte denkbar
Anders betrachtet es der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery. Laut der tagesschau sei es für ihn denkbar, dass für Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, besondere Rechte eingeräumt werden können. Er fügt jedoch hinzu, dass hierfür ein Nachweis von Immunität im Blut notwendig sei. Dies wäre im Moment, wo nicht allen Menschen eine Impfung angeboten werden kann, nicht möglich.