Steigende Dönerpreise sorgen hierzulande bereits seit geraumer Zeit für Unmut in der Bevölkerung. War der Döner in früheren Jahren noch für vergleichsweise wenig Geld erschwinglich, bewegen sich die Preise in manchen Metropolen des Landes heutzutage im zweistelligen Bereich. Um dem Wandel des Döners vom Lieblings-Fast-Food der Deutschen zur Luxusware Einhalt zu gebieten, wagt die Links-Partei kurz vor der Europawahl nun offenbar einen radikalen Vorstoß. In einem Papier des Parteivorstandes diskutieren die Verfasser die Einführung einer "Dönerpreisbremse".
Döner für 4,90 Euro: Staatshaushalt soll Preisdeckel finanzieren
Laut dem Wochenmagazin Stern, dem das Dokument vorliegt, fordert die Linke darin unter anderem die Deckelung des Dönerpreises auf 4,90 Euro. Ermöglicht werden soll dies demnach durch tatkräftige Unterstützung aus dem Staatshaushalt:
Jedes Jahr werden in Deutschland 1,3 Milliarden Döner gegessen. Wenn der Staat für jeden Döner drei Euro zuzahlt, kostet die Dönerpreisbremse knapp vier Milliarden.
(Auszug aus dem "Dönerpapier" der Linken)
Linken-Papier fordert wöchentlichen "Dönergutschein"
Darüber hinaus sollen alle Bundesbürger wöchentlich Anspruch auf einen "Dönergutschein" haben, um ihnen damit den Erwerb eines Döners für fünf Euro zu ermöglichen. Ein Schüler-Döner würde nach Vorlage des "Dönergutscheins" sogar lediglich 2,50 Euro kosten. Auf Nachfrage der Bild-Zeitung erklärte Kathi Gebel, Mitglied im Bundesvorstand der Linken:
Wenn Jugendliche fordern: Olaf, mach den Döner billiger, dann ist das kein Internetwitz, sondern ein ernst gemeinter Hilferuf! Der Staat muss eingreifen, damit Lebensmittel nicht zum Luxusgut werden.
(Kathi Gebel, Mitglied im Bundesvorstand der Linken)
Döner-Index zeigt den Preis in deutschen Großstädten
Doch wieviel müssen die Deutschen aktuell überhaupt für einen Döner zahlen? Das internationale Unternehmen AC&co. hat im Zuge der Erstellung seines "Business Lunch Index" auch die aktuellen Dönerpreise unter die Lupe genommen. Im Vergleich zwischen den 20 größten deutschen Metropolen finden sich gleich zwei bayerische Städte in den Top Ten wieder. Während Nürnberg mit 6,39 Euro gleichauf mit Hamburg auf Platz 6 landet, grüßt München sogar ganz oben von der Spitze. Mit einem Durchschnittspreis von 7,18 Euro ist der Döner in der bayerischen Landeshauptstadt mehr als einen halben Euro teurer als im zweitplatzierten Hannover. Der Durchschnittspreis liegt aktuell bei 6,14 Euro.
Mit Kanzler Olaf Scholz gibt es keine Dönerpreisbremse
Echte Chancen auf eine Umsetzung des "Dönerpapiers" der Linken gibt es derweil höchstwahrscheinlich nicht. Bereits Anfang April war Ampel-Kanzler Olaf Scholz im Zuge einer Fragerunde auf seinem neuen TikTok-Kanal auf eine etwaige Dönerpreisbremse angesprochen worden und hatte diese kategorisch ausgeschlossen. (Das TikTok-Video unten auf der Seite!)