Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Deutschen Post (DPAG) spitzt sich an diesem Freitag (20. Januar) zu. Bei der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Post gingen Arbeitgeber und ver.di zuvor ohne Ergebnis auseinander. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug zwei Prozent.
Alle sechs bayerischen Niederlassungen betroffen
Laut der Gewerkschaft sind die Arbeitgeber bislang nicht bereit, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. In Bayern fordert ver.di deshalb in den nächsten Tagen 10.000 Beschäftigte aus den Brief- und Paketzentren sowie der Brief- und Paketzustellung zu Warnstreiks aufgefordert. Betroffen sind dabei alle sechs bayerischen Niederlassungen, nämlich Augsburg, Freising, München, Nürnberg, Straubing und Würzburg.
Die Beschäftigten bei der Deutschen Post AG arbeiten permanent auf Höchstleistung. Das Unternehmen gehört auch deshalb zu den Gewinnern der Pandemie. Es ist deshalb mehr als gerecht, die Beschäftigten an den hohen Gewinnen zu beteiligen.
(David Merck, Leiter des Fachbereichs Postdienste bei ver.di Bayern)
ver.di fordert eine Entgelterhöhung von 15 Prozent
Bei der DPAG sind nach Gewerkschaftsangaben 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Bereichen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. ver.di fordert eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.
Nächste Tarifverhandlungen im Februar
Die Tarifverhandlungen werden am 8. und 9. Februar 2023 fortgesetzt. „Werden wir nicht gehört, sind weitere Streikmaßnahmen bereits in der Planung“, kündigte Merck am Freitag an.