Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) plädiert für eine neue deutsche Nationalhymne. Dies sagte der Politiker in einem Interview mit der "Rheinischen Post", welches am heutigen Donnerstag (08. Mai) erschien.
Ramelow: Viele Menschen können sich mit der Hymne nicht identifizieren
Braucht Deutschland eine neue Nationalhymne? Diese Diskussion fachte Ramelow mit seinem aktuellen Zeitungsinterview neu an. "Ich singe die dritte Strophe unserer Nationalhymne mit, aber ich kann das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden", sagte der Linken-Politiker gegenüber der "Rheinischen Post". Ramelow ergänzte, dass sich viele Menschen mit der derzeitigen Hymne nicht identifizieren und somit nicht mitsingen würden, vor allem in Ostdeutschland. Der Ministerpräsident von Thüringen schlägt einen neuen Text vor, "der so eingängig ist, dass sich alle damit identifizieren können".
Dritte Strophe wird gesungen
Die deutsche Nationalhymne besteht aktuell aus der dritten Strophe des "Liedes der Deutschen" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und beginnt mit den Worten: „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Die Melodie stammt von Joseph Haydn. Die Nationalsozialisten ließen nur die erste Strophe des Liedes singen („Deutschland, Deutschland über alles“) und missbrauchten das Lied damit für ihre Propaganda-Zwecke.