Die Dr. Schneider Unternehmensgruppe in Kronach-Neuses ist insolvent. Wie der Automobilzulieferer in einem offiziellen Statement mitteilt, stellte er am Mittwoch (07. September) beim Amtsgericht Coburg den Antrag. Betroffen von der Insolvenz sind nur die deutschen Gesellschaften und nicht die eigenständigen in den USA, China, Spanien und Polen. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter.
Trotz Sparmaßnahmen ist das Unternehmen in eine Liquiditätskrise geraten
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Automobilindustrie, machen der Schneider Gruppe zu schaffen. Hinzu komme das aktuell hoch volatile Marktumfeld. Dies führte dazu, dass das Unternehmen trotz intensiver Sparmaßnahmen in eine Liquiditätskrise geraten ist, heißt es weiter in der offiziellen Mitteilung. In den nächsten Tagen wird sich der Insolvenzverwalter, Joachim Exner, ein Bild von der wirtschaftlichen Lage machen und alle Sanierungsoptionen prüfen. Denkbar seien eine Investorenlösung oder auch ein Insolvenzplan. Bedeutet, eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Welcher Weg eingeschlagen wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Beschäftigte erfahren am Mittwoch vom Insolvenzverfahren
Vom Insolvenzverfahren informiert wurde die Belegschaft am Mittwochvormittag. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien für drei Monate neben den tariflichen Zulagen der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Aktuell kümmere sich der Insolvenzverwalter um die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes, damit dies pünktlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommt.
Die Dr. Schneider Unternehmensgruppe hat sich als Spezialist für Produkte im Fahrzeuginnenraum etabliert. Zu den Kunden zählen Firmen wie BMW, Volkswagen, Audi, Daimler, Ford, Jaguar/Land Rover, Porsche und mehr. Das Familienunternehmen gibt es inzwischen seit 1927 und wird geführt von Thomas Stadelmann, Malte Mornhart und Stefan Knoll.