Im Kampf gegen die Pandemie tauschten sich die Landräte der Grenzlandkreise wie Hofer Land, Saale-Orla-Kreis und Vogtlandkreis im Rahmen des Drei-Länder-Gesprächs über weitere Maßnahmen aus. Der Grund hierfür sind die anhaltenden hohen Infektionszahlen in den betroffenen Landkreisen. So beträgt sie unter anderem am Montag (29. März) im Landkreis Hof 229,2 (Stand: 0 Uhr, RKI). Folgende Ziele werden angestrebt:
Schnelle Immunisierung
Auf das Impfen soll ein stärkerer Fokus gelegt werden. Sowohl in Bayern, Sachsen als auch in Thüringen wurden Regionen mit besonders hohen Inzidenzwerten bereits mit zusätzlichem Impfstoff versorgt. „Dennoch muss es angesichts der Zahlen unser Bestreben sein, noch schneller und noch mehr impfen zu können. Dies wäre ein Mehrwert für ganz Deutschland“, so die Landräte Bär, Fügmann und Keil. Neben zusätzlichem Impfstoff sollen neben den Impfzentren auch die Hausärzte in der Dreiländerregion erweitert mit eingebunden werden. Dies ist insbesondere im Vogtland und im Hofer Land bereits im Rahmen von Pilotprojekten geschehen.
Testen und Öffnen
„Besonders Bürgerinnen und Bürger aus Regionen mit hohen Inzidenzwerten brauchen eine Orientierung und Perspektiven, da hier bislang kaum Öffnungsmaßnahmen erfolgt sind“, so die Landräte. Das Konzept von "Testen und Öffnen" in Schulen aber auch im Bereich von Dienstleistungen, ist ein sinnvolles Mittel, um Perspektiven für die Menschen aber auch den Einzelhandel zu schaffen. Die Testung ist eine Brücke bis zur Immunisierung der Bevölkerung. Gleichzeitig trägt dieses Modell zur Sicherheit einer Region bei, da durch testgebundene Öffnungen auch die Zahl der getesteten Personen steigt und somit Infektionsketten unterbrochen werden. Bei dem Konzept gilt es auch die Eltern mitzunehmen.
Situation der Kliniken
Die hohen Inzidenzwerte stellen insbesondere die Kliniken vor große Herausforderungen. Hier bedarf es ebenso einer gemeinschaftlichen Betrachtungs- und Handlungsweise. Die Regionen unterstützen sich, wenn es um die Verteilung der Patienten auf Intensivbetten geht. Dennoch könnte übergeordneten Hilfe zunehmend Bedeutung erlangen, sobald die Zahl der Covid-Patienten weiter steigt.
Corona-Aufbau-Fonds
Die Corona-Pandemie hat einen erheblichen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft. Um die entstandenen Schäden zu beheben, haben sich EU-Kommission, Europäisches Parlament und EU-Spitzen auf einen Aufbauplan geeinigt, der den Weg aus der Krise ebnen soll. Deutschland erhalte in den kommenden zwei Jahren 22,7 Milliarden Euro an Fördermitteln. Die Landräte fordern, dass dieses Geld vor allem dorthin fließt, wo die größte Last zu tragen ist. Dies ist insbesondere in Regionen in direkter Nachbarschaft zu Tschechien der Fall, das die höchsten Corona-Fallzahlen im europäischen Vergleich hat. Die hohen Inzidenzen in unserer Region haben einen europäische Dimension, so die Landräte. Es sei daher richtig, an dieser Stelle für die Zukunft zu investieren.