Di, 15.02.2022 , 10:47 Uhr

Stadt & Landkreis Bamberg

Dreiste Betrugsmasche in Bamberg: Seniorin um fünfstelligen Betrag gebracht

Unbekannte geben sich als Polizisten aus

Einer dreisten Betrugsmasche fiel Montagnachmittag (14. Februar) eine 83-Jährige aus dem Landkreis Bamberg zum Opfer. Um eine vermeintliche Haftstrafe ihres Sohnes zu verhindern, übergab sie vor der Bamberger Erlöserkirche Bargeld an einen Betrüger. Am Abend fiel der Schwindel auf. Die Kriminalpolizei ermittelt nun und sucht Zeugen.

Betrugsmasche „falscher Polizist“

Die Rentnerin erhielt gegen 14:00 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon. Eine männliche Stimme stellte sich am Hörer als Verkehrspolizist vor und berichtete von einem schweren Verkehrsunfall, den der Sohn der 83-Jährigen verursacht haben soll. Um eine drohende Haftstrafe abzuwenden, sei nun ein mittlerer fünfstelliger Eurobetrag nötig.

Betrüger üben massiven Druck aus 

Die Betrüger forderten die überrumpelte Frau anschließend auf, den Anruf auf ihrem Mobiltelefon weiterzuführen. Hier meldete sich ein weiterer Mann, der sich als Mitarbeiter des Amtsgerichts Bamberg ausgab. Dabei setzten die Gauner auch dieses Mal auf bekannte Gesprächsmuster eines sogenannten Schockanrufes. Sie brachten die Seniorin in eine Stresssituation, hielten sie über Stunden am Mobiltelefon ohne ihr die Chance zu geben diesem „Tunnel“ zu entfliehen und lotsten sie zu ihrer Bankfiliale. Auch hier prasselten Drohworte über den Telefonhörer auf die Frau ein. Sie dürfe zu keinem Zeitpunkt das Telefonat beenden und müsse das Handy im Bankgespräch bei sich führen. Um die geforderte Kaution nicht noch zu erhöhen, dürfe sie auch keine Fragen der Filialmitarbeiter beantworten.

83-Jährige übergibt fünfstelligen Betrag 

Unter dem Eindruck dieser ausweglosen Lage, begab sich die 83-Jährige mit ihrem abgehobenen Bargeld zur Bamberger Erlöserkirche. Hier trat ein unbekannter Mann auf sie zu und stellte sich mit dem Namen „Kowalski“ vor. In eine schwarze Ledertasche eingehüllt, übergab sie das Bargeld in fünfstelliger Höhe an den Unbekannten, der sogleich das Weite suchte und in Richtung Luitpoldbrücke verschwand. Erst als die Dame wieder zu Hause war, bemerkte sie, Opfer eines gemeinen Betruges geworden zu sein.

Die Kriminalpolizei Bamberg übernahm die weiteren Ermittlungen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung, insbesondere von Zeugen der Geldübergabe. Der Abholer wird wie folgt beschrieben:

Die Ermittler richten folgende Fragen an Personen, die sich zwischen 14 und 16 Uhr in der Innenstadt von Bamberg aufhielten:

Zeugen melden sich bitte unter der Telefonnummer 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg.

In dem Zusammenhang warnt die Polizei vor derartigen Anrufen und den betrügerischen Absichten der Kriminellen.

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