In der Nacht von Sonntag auf Montag (19./20. Mai) war ein mit 183 Passagieren besetztes Schiff talwärts auf dem Main-Donau-Kanal unterwegs. Leider vergaß der Schiffsführer rechtzeitig vor der Durchfahrt der Pautzfelder Straßenbrücke seinen Außenfahrstand abzusenken. Dieser blieb dann am Brückenunterbau hängen und wurde nach hinten umgerissen.
Gesamte Steuerungselektronik nach Crash ausgefallen
Durch den Brückencrash fiel schlagartig die gesamte Steuerungselektronik des 135 Meter langen Schiffs aus. Nach einem Notankermanöver gelang es in den Morgenstunden das bis dahin mitten in der Fahrrinne befindliche Schiff ans rechte Ufer zu holen. Dort wurde das Schiff befestigt und die Passagiere konnten gefahrlos von Bord gehen. Am Passagierschiff entstand ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich. Die Brücke wurde durch den Zusammenstoss leicht in Mitleidenschaft gezogen, wie ein Sachverständiger feststellte.
Main-Donau-Kanal stundenlang komplett gesperrt
Die Großschifffahrtsstraße war nach dem Unfall mehrere Stunden lang komplett gesperrt. Erst am Montagvormittag konnte sie wieder für kleinere Schiffe einspurig freigegeben werden. Die Notreparatur des Passagierschiffs dauerte noch bis in die Abendstunden. Erst dann konnte das Wasserfahrzeug seinen Weg mit einer Sondergenehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Nürnberg in den Hafen Bamberg zur abschließenden Reparatur fortsetzen. Die Wasserschutzpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen. Den Schiffsführer erwartet wegen seiner Unachtsamkeit ein hohes Bußgeld.