Der Spielbetrieb bei den Bayreuth Tigers geht vorerst weiter. Dies vermeldete der Proficlub und der eingesetzte Insolvenzverwalter Peter Roeger (PLUTA Rechtsanwalts GmbH) am Mittwochnachmittag (31. Januar). Somit kann das Heimspiel am Sonntag (4. Februar) gegen die Tölzer Löwen im Kunsteisstadion Bayreuth planmäßig stattfinden.
Nächsten Spiele sind gesichert
Ebenso wird das nächste Auswärtsspiel am Freitag (2. Februar) beim Höchstadter EC durchgeführt. Laut Vereinsangaben ist es – Stand heute – sehr wahrscheinlich, dass die Mannschaft bis zum regulären Saisonende am Spielbetrieb teilnehmen wird. Das letzte Spiel findet am 25. Februar statt. Aufgrund der Statuten des Eishockey-Verbands ist eine Teilnahme an den Playoffs aber nicht möglich.
Voraussetzungen für den Spielbetrieb sind erfüllt
Zwischen dem Verein, der PLUTA Rechtsanwalts GmbH, den Spielern und dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) gab es in den letzten Tagen mehrere Gespräche. Die Voraussetzungen wurden demnach erfüllt, damit die Tigers den Spielbetrieb bis zum Ende der laufenden Saison fortführen können. Die Busfahrten zu den Auswärtsfahrten wurden geregelt, ebenso die Stadionnutzung bei den Heimspielen sichergestellt.
Mehrere Spieler haben den Verein verlassen
Einige Spieler haben den Verein bereits verlassen und wechselten zu anderen Mannschaften. Dazu zählen Aaron Reinig, Steffen Tölzer, Brett Schaefer, Kai Kristian, Eetu Elo sowie bei Robin Drothen. Dennoch ist mit dem derzeitigen Kader ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich. Das Transferfenster für die laufende Saison schließt am 15. Februar. Die Gehälter der Spieler sind über das Insolvenzgeld gesichert und die Insolvenzgeldvorfinanzierung wurde bereits in die Wege geleitet.
Finanzieller Beitrag der Dauerkartenbesitzer notwendig
Laut Insolvenzverwalter Peter Roeger wurden zahlreiche Gespräche geführt, damit die Mannschaft weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann. Zugleich, so Roeger ist ein finanzieller Beitrag aller Zuschauer nötig, da aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Gläubiger bevorzugt werden dürfen. Somit müssen auch die rund 500 Dauerkartenbesitzer aus rechtlichen Gründen einen Beitrag von 5 Euro für jedes Heimspiel bezahlen. Der Kauf ist an der Abendkasse und online als Zusatzticket möglich.
Der Grund hierfür: Eine Dauerkarte ist rechtlich gesehen eine Forderung gegen das Unternehmen und muss seit dem Insolvenzantrag unter insolvenzrechtlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Diese Maßnahme betrifft alle Inhaber eines Saisontickets (Steh- und Sitzplätze in allen Kategorien). Tagestickets werden weiter zu den normalen Preisen zwischen 8 Euro und 22 Euro angeboten.
Gibt es eine Zukunft für die Tigers?
Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Team des Insolvenzverwalters an einer möglichen langfristigen Lösung für die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH. Nach einer ersten Prüfung ist eine sogenannte Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können.
In den kommenden Tagen und Wochen will man intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit sind, in Zukunft die Verantwortung bei den Bayreuth Tigers zu übernehmen. Dann kann auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt werden, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden muss. Zudem braucht es die Zustimmung des DEB.
„Ich möchte ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die gestern (Dienstagabend in Peiting, Anm. der Redaktion) hervorragenden Einsatz gezeigt hat und auch den mitgereisten Fans gebührt großer Respekt. Das gestrige Spielergebnis ist zweitrangig, denn es geht nun um die Zukunft des Eishockey-Clubs. In den kommenden Wochen werden wir daher sämtliche Optionen prüfen, um der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH eine Zukunft in der Oberliga Süd ermöglichen zu können. Dazu müssen viele Faktoren passen, aber eine solche Lösung ist aus rechtlicher Sicht möglich. Jetzt geht es darum, dass alle an einem
Strang ziehen, die Fans durch ihr Kommen und den Support für das Team, die Mannschaft durch ihr Spielen, die Unterstützung aller Beteiligten, die Spiele ermöglichen und die zukünftigen Sponsoren / Investoren für die Plansanierung.(Peter Roeger, Insolvenzverwalter)