Mit den so genannten „Stolpersteinen“ wird europaweit Opfern der NS-Diktatur gedacht. In Hof wurde nun der erste dieser „Stolpersteine“ gelegt. Die Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Jean Paul Gymnasiums stieß die Umsetzung dieses Projektes maßgeblich an. Finanziert wurde es durch die Stadt sowie durch einen Beitrag der Hofer SPD-Fraktion.
Stolperstein liegt am Wohnsitz von Hans Merker
Der erste Hofer „Stolperstein“ liegt vor dem Haus Döbereinerstraße 12, dem letzten Wohnsitz des Hofer Widerstandskämpfers Hans Merker. Als 2. Vorsitzender der KPD Ortsgruppe Hof wurde ihm 1933 wegen Hochverrats der Prozess gemacht. Merker saß schließlich als „Berufsverbrecher“ im KZ Dachau. Nach seiner Entlassung zwei Jahre später forcierte er in der so genannten „Gruppe Merker“ den Widerstand und wurde erneut verhaftet. Am 5. Januar 1945 wurde er schließlich im KZ Buchenwald erschossen. Künstler Gunter Demnig, Initiator des Projektes „Stolpersteine“, kam persönlich nach Hof und versenkte den Gedenkstein für Hans Merker im Gehweg.
Statement von Oberbürgermeister Fichtner
Oberbürgermeister Fichtner: „Wir verbeugen uns heute vor einem Menschen, der – das gebe ich zu und betone es auch – mir politisch nicht nahesteht. Hans Merker war Kommunist. Aber er war auch ein mutiger Mann. Das vor allem wollen wir in Erinnerung rufen. Daran wollen wir die Menschen erinnern, die hier in der Döbereinerstraße 12 ihren Blick senken werden, um den Stolperstein zu lesen. (…) Erinnern ist in die Vergangenheit gerichtet. Das ist die eine Seite. Diese ist bereits schön und löblich. Aber noch viel wichtiger ist der Blick auf Gegenwart und Zukunft. Wir wollen aus der Vergangenheit lernen für unsere Zeit und für die Zeit nach uns. Wir wollen die Freiheitsrechte achten und sie verteidigen. Deshalb sind wir heute hier.“