Ein Gutachen aus dem Jahr 2002 sorgt derzeit für Verwirrung in Coburg. Vorgestellt hat es kürzlich der Bund Naturschutz. Der Inhalt: die Brandensteinsebene, Standort des jetzigen Flugplatzes Coburg, kann ausgebaut werden. Demnach sei es durch Erdaufschüttungen möglich die Landebahn zu verlängern. Als Kostenpunkt werden 7,5 Millionen Euro angegeben. Beim Bund Naturschutz rechnet man vor, dass selbst bei einer Kostensteigerung seit 2002 ein Ausbau der Brandensteinsebene billiger käme als ein Neubau. Für dieses Großprojekt in der Nähe von Meeder stehen 30 Millionen Euro im Raum.
Auf Nachfrage konnte man bei der Stadt Coburg, besser gesagt bei der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz, zunächst nichts mit dem Gutachten anfangen – man sei auf der Suche. Später am Nachmittag gab der Chef der Projektgesellschaft, Willi Kuballa, zur Auskunft, dass die Inhalte bekannt seien und die Planungen seit 2004 bestätigen würden. Zudem müsse man davon ausgehen, dass ein Gutachten von 2002 u.U. von veralteten Voraussetzungen ausgeht.
In den Jahren 2009 bzw. 2010 hatten sich der Coburger Stadtrat und später der Kreistag für den Flugplatzneubau entschieden. Als Standort wählte man eine Fläche bei Neida, einem Ortsteil von Meeder. Derzeit laufen die Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren. Mit den Planungen gehen massive Proteste einher, erst am vergangenen Sonntag hatten Flugplatzgegner vor dem Landratsamt demonstriert. Gleichzeitig besteht für den alten Flugplatz auf der Brandensteinsebene nur eine Ausnahmegenehmigung für den Instrumentenflug. Diese läuft 2019 aus.