UPDATE (Montag, 23. September / 16:56 Uhr):
Rund 80 Beschäftigte mussten am Montagmorgen in Helmbrechts ihren Arbeitsplatz verlassen, da Arbeiter in einer Lagerhalle eine erhöhte Konzentration von Formaldehyd feststellten.
Mitarbeiter bemerken stechenden Geruch
Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, bemerkten Beschäftigte der Firma im Fliegerweg von Helmbrechts gegen 10:00 Uhr einen stechenden Geruch, der aus Behältern drang, in denen Kunststoffteile gelagert waren. Eine Vor-Ort-Messung ergab eine stark erhöhte Konzentration von Formaldehyd. Der unmittelbare Lagerort der etwa 40 Paletten wurde daraufhin sofort evakuiert.
Betroffene Paletten über die Firma verteilt
Wie sich weiter herausstellte, befanden sich weitere Paletten mit denselben Teilen in der Firma verteilt, da diese als Hilfsmittel zur Produktion von Kunststoffformen eine Verwendung finden. Deswegen war eine Räumung des gesamten Produktionskomplexes erforderlich. Sämtliche Mitarbeiter verließen daraufhin ihren Arbeitsplatz.
140 Einsatzkräfte vor Ort
Zur Feststellung, welche Gefahr für die Beschäftigten und die Bevölkerung ent- und bestehen könnte, war ein koordiniertes Vorgehen der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, von THW und Polizei notwendig. Dazu waren rund 140 Einsatzkräfte vor Ort. Die Straßen rund um das Fabrikgelände wurden für den Straßenverkehr gesperrt werden.
Rettungskräfte stoßen an die Grenzen der Leistungsfähigkeit
Zur genauen Messung der Formaldehyd-Konzentration rückte die Feuerwehr in mehreren Trupps mit speziellen Chemikalienschutzanzügen an. Dabei brachte laut Polizei die Weitläufigkeit der Produktionsstätte die Rettungskräfte und ihr Gerät an die Grenzen der Leistungsfähigkeit.
Spezialunternehmen für Entsorgung beauftragt
Nach Verschließen der Behälter im Lager war die Konzentration des Gases im Normbereich. Zur fachgerechten Entsorgung beauftragte die Firma ein Spezialunternehmen. Derzeit dauern die Messungen im Firmengebäude noch an. Sobald die Paletten gesichert sind und keine erhöhte Konzentration von Formaldehyd mehr festzustellen ist, kann der Bereich wieder betreten werden.
Mehrere Personen klagen über Kopfschmerzen und Übelkeit
Sicherheitshalber überprüften Polizei und Feuerwehr parallel die Hauptstelle der Firma in Helmbrechts und einen Recycling-Betrieb im Bereich Wunsiedel nach möglichen weiteren Gefahrenbereichen. Dort stellte man allerdings keinen Austritt von Formaldehyd fest. Der Rettungsdienst untersuchte fünf Personen, die in direktem Kontakt mit den Teilen kamen und über Kopfschmerzen sowie Übelkeit klagten.
Sechsstelliger Sachschaden
Der entstandene Schaden dürfte sich im sechsstelligen Bereich bewegen. Nach ersten Erkenntnissen entstand die Ausgasung durch eine fälschliche Verschmelzung von zwei Kunststoffarten, die bei Erhitzung die Freisetzung von Formaldehyd verursachen.
ERSTMELDUNG (Montag, 23. September / 11:18 Uhr):
Bei der Firma "Kunststoff Helmbrechts" in Helmbrechts im Landkreis Hof rückte die Feuerwehr am Montagvormittag (23. September) zu einem Gefahrguteinsatz an. Die zahlreichen Mitarbeiter des Unternehmens wurden vom Firmengelände evakuiert.
Gefährliche Chemikalien in Firma ausgelaufen
Wie die Nachrichtenagentur News5 berichtet, war nach ersten Erkenntnissen vor Ort Granulat ausgelaufen, wodurch Formaldehyd freigesetzt wurde. Alle Arbeiter des Helmbrechtser Unternehmens mussten das Gelände verlassen. Aktuell ist unklar, welche Mengen des Gefahrstoffs ausgetreten ist und wie viele Räume betroffen sind. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr ist im Einsatz.