Die Arbeitsgemeinschaft „Die Fränkischen Oberbürgermeister“ traf sich zu einer aktuellen Sitzung im mittelfränkischen Ansbach. Auf der Tagesordnung standen Themen, die für Kommunen aktuell besonders herausfordernd sind, so auch die aktuelle Flüchtlingssituation.
Sechs oberfränkische Vertreter beim Treffen in Ansbach
Aus Oberfranken waren sechs Vertreter bei dem Treffen in Ansbach dabei: Hans-Herbert Hartan (2. Bürgermeister Coburg), Wolfgang Metzner (3. Bürgermeister Bamberg), Eva Döhla (Oberbürgermeisterin Hof und Sprecherin der AG Fränkischer Oberbürgermeister), Thomas Ebersberger (Oberbürgermeister Bayreuth), Oliver Weigl (Oberbürgermeister Marktredwitz), Martin Stingl (2. Bürgermeister Neustadt bei Coburg).
Lösung der Flüchtlingssituation durch eine europaweite Lösung
Die Stadtoberhäupter waren sich parteiübergreifend einig, dass die Flüchtlingssituation nur durch eine europaweite Lösung mit einer gerechten Verteilung gelöst werden könne. „Geld allein löst nicht alles, wir brauchen vor Ort auch Personal, das berät, begleitet und die Integration überhaupt möglich macht“, so Eva Döhla, Oberbürgermeisterin der Stadt Hof und Sprecherin der AG Fränkische Oberbürgermeister.
Fachkräftemangel sorgt für große Herausforderungen
Der Fachkräftemangel sorge bei den Kommunen hinsichtlich der Betreuungsplätze für Kinder für große Herausforderungen. Einige Vertreter der fränkischen Städte berichteten, dass bereits Betreuungszeiten gekürzt oder Kindergartengruppen geschlossen werden mussten. Auch die Situation in der Jugendhilfe beschäftigt derzeit die Stadtoberhäupter. Es gebe zunehmend Kinder, die kaum noch unterzubringen seien. Hier seien frühe Hilfen für die Familien wichtig, um Prävention zu leisten.
Strukturelle Krankenhausreformgefordert
Die Arbeitsgemeinschaft fordert zudem eine strukturelle Krankenhausreform und mehr Handlungsspielraum bei der Gebührengestaltung. So könnten beispielsweise mit mehr Spielraum bei der Parkraumbewirtschaftung Themen wie Innenstadtgestaltung oder Verkehrswende besser gesteuert werden.
Unsere Städte in Franken leisten enorm viel, doch die Rahmenbedingungen dafür passen oftmals nicht. Deshalb arbeiten wir in der AG zusammen und melden uns zu Wort.
(Eva Döhla, OB Hof und Thomas Deffner, OB Ansbach)
Über die Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister
Die Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister wurde am 19. März 1988 im Würzburger Rathaus gegründet, um den gemeinsamen Gedankenaustausch sowie die Beratung gemeinsamer Aktionen auf fränkischer Ebene zu verstärken. Die Treffen der fränkischen Oberbürgermeister finden in lockerer Folge statt. Ziel ist es, regelmäßig Gedanken und Informationen auszutauschen, das fränkische Bewusstsein zu stärken und die fränkischen Interessen öffentlich bewusst zu machen und gemeinsam zu vertreten.