Spezialisten der Verkehrspolizei Bamberg zogen am Mittwoch (18. September) auf der Autobahn A73 bei Forchheim einen Lkw aus dem Verkehr. Bei dem Lastwagen war die Bordelektronik verändert worden. Diese lebensgefährliche Technik zog ein Bußgeld in fünfstelliger Höhe nach sich.
Digitales Kontrollgerät manipuliert
Der Trucker war mit seinem Gespann am Mittwochvormittag auf der A73 in Richtung Bamberg unterwegs. Bei der Kontrolle bei Forchheim stellten die Beamten gleich mehrere technische Manipulationen fest, die schwerwiegende Auswirkungen beinhalteten. So war es dem 29-jährigen Fahrer durch die Manipulation des digitalen Kontrollgeräts möglich, die tatsächlichen Zeiten und damit Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften im Güterverkehr zu verschleiern.
Manipulation auch an der Abgasanlage
An der Sattelzugmaschine war aber nicht nur das Kontrollgerät manipuliert. Bei der weiteren Überprüfung stellten die Polizisten auch die Manipulation der Abgasreinigungsanlage fest. Durch die Installation von Schadsoftware wurden zwei Steuergeräte im Fahrzeug laut Polizei so verändert, dass die Sattelzugmaschine ohne den Zusatzstoff AdBlue betrieben werden konnte. Ein erhöhter Schadstoffausstoß wurde dabei in Kauf genommen. Die Sattelzugmaschine entsprach damit nicht mehr der bescheinigten Abgasnorm.
Sicherheitssysteme hätten ausfallen können
Die Eingriffe in die Fahrzeugelektronik waren zudem auch insbesondere gefährlich, da sämtliche sicherheitsrelevante Assistenzsysteme, wie zum Beispiel der Notbrems- oder Spurhalteassistent aufgrund der Manipulation hätten ausfallen können.
Sicherheitsleistung von 17.000 Euro fällig
Da weder der polnische Trucker noch die Spedition einen Sitz in Deutschland haben, war zur Sicherung des Verfahrens gegen die Verantwortlichen eine Sicherheitsleistung von über 17.000 Euro fällig. Erst nach Hinterlegung dieser Sicherheit und der Wiederherstellung in einen verkehrsgerechten Zustand war eine Weiterfahrt möglich.