Am Landgericht Bamberg lief seit 11. März der Prozess gegen neun Angeklagte, die im Verdacht standen, meist Senioren durch Schockanrufe um mehrere hunderttausend Euro gebracht haben sollen! Am Dienstag (19. März) fiel nun das Urteil. Sechs der Angeklagten bleiben in Haft.
Angeklagte Teil eines aus Polen heraus agierenden Netzwerkes sein
Den Angeklagten (18 bis 30 Jahre alt) wurde von Seiten der Anklage zur Last gelegt, Teil eines aus Polen heraus agierenden professionellen Netzwerkes zu sein, das vorwiegend Senioren durch Schockanrufe verleitet haben soll, Bargeld oder andere Wertgegenstände zu übergeben.
Angeklagte sollen 330.000 erbeutet haben
Hierbei sollen die Festgenommen vorgetäuscht haben, dass ein naher Angehöriger der Angerufenen einen tödlichen Verkehrsunfall verursachte und es deshalb zu seiner Festnahme kam. Der jeweilige Anrufer, der sich als Polizist oder Staatsanwaltschaft ausgegeben haben soll, verlangte hierbei die Stellung einer Kaution, um eine Untersuchungshaft abzuwenden. Auf diesem Wege soll es den Angeklagten im Zeitraum von September 2022 bis zum in den November 2023 gelungen sein, über das gesamte Bundesgebiet - und auch in Oberfranken - verteilt, ihre Opfer zu täuschen. Dabei verschafften sie sich Bargeld und Wertgegenstände im Gesamtwert von rund 330.000 Euro.
Angeklagte legen Geständnisse ab
Am Dienstag fand der Prozess am Landgericht Bamberg einen Abschluss. Früher als gedacht. Es wurden umfangreiche Geständnisse abgelegt, laut News5 mit Informationen auf die große Betrugs-Organisation, die hinter diesen Schockanrufen stecken. Die neun Angeklagten seien dabei die kleinsten Glieder der Kette, welche höchstens Abholer oder Fahrer spielten.
Höchststrafe bei sechs Angeklagten
Bei sechs von neun Angeklagten wurde eine Höchststrafe von drei Jahren und sechs Monaten ausgesprochen. Die restlichen drei Angeklagten kamen mit einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten davon, welche auf einer fünfjährigen Bewährung ausgesetzt wird. Sie wurden anschließend aus der Haft entlassen.
Die oberfränkische Polizei warnt immer wieder vor derartigen Anrufen und gibt folgende Tipps: